Zusammen mit vier anderen Satelliten – darunter der Hauptnutzlast, einem indo-französischen Ozeanbeobachter – sind am 25. Februar auf einer indischen PSLV-Rakete auch drei kleine Satelliten für astronomische Beobachtungen in die Erdumlaufbahn gelangt, aus Kanada und Österreich. Der kanadische Near-Earth Object Surveillance Satellite (NEOSSat), der an einen Koffer erinnert, aus dem ein Amateurfernrohr herausragt, ist das erste Satellitenobservatorium überhaupt, das speziell nach erdnahen Kleinplaneten suchen soll – und zwar Objekten, deren geringer Winkelabstand von der Sonne die Entdeckung von der Erde aus erschwert. Konkret geht es um die »Apohele«-Kleinplaneten, die ganz oder meist innerhalb der Erdbahn bleiben und die NEOSSat zwischen 45° (mitunter auch nur 20°) und 49° Elongation suchen soll: Ähnliches war auch einmal das Ziel des deutschen AsteroidFinder-Projekts, aber dieser Satellit wurde dann doch nicht gebaut. Ausgestattet mit einem 150mm-Maksutov-Teleskop wird der auf 2″ stabilisierte 74kg schwere NEOSSat jeweils 100s lang belichten und sich dabei außer um die Kleinplaneten bis zur 20. Größe auch um Weltraummüll im Erdorbit kümmern.
Die anderen beiden Satelliten sind die ersten zwei der »BRITE Constellation«: Die Abkürzung steht für »BRIght Target Explorer«, also die Erkundung heller Ziele, nämlich massereiche Sterne, die die Satelliten in verschiedenen Farben über längere Zeiträume photometrieren werden. Der Lichtwechsel verrät Pulsationen, die wiederum Rückschlüsse auf ihren Aufbau, ihre chemische Zusammensetzung und ihr Alter erlauben. Einer der Satelliten mit jeweils nur 7kg Masse und 20cm Kantenlänge nennt sich TUGSAT-1/BRITE-Austria und ist tatsächlich der erste österreichische Satellit überhaupt, der andere ist CanX-3 – BRITE und ein kanadisch-österreichiches Gemeinschaftsprodukt, aber beide sind letztlich baugleich. Bereits nächstes Jahr soll die BRITE-Konstellation mit zwei polnischen und zwei kanadischen Nanosatelliten komplettiert werden: ein neuer Ansatz in der Weltraumastronomie, komplementär zu Riesensatelliten wie Hubble oder Herschel. Noch nie wurden derart winzige Satelliten – mit denen sonst meist Technologien im Orbit getestet werden – für astronomische Forschungen verwendet. NEOSSat und den beiden BRITEs geht es gut, und ihre Inbetriebnahme schreitet voran.
Daniel Fischer
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