Die vor ein paar Jahren entdeckte Zwerggalaxie Segue 2 hat nur 900 Sonnenleuchtkräfte und, wie neue Messungen der Relativgeschwindigkeiten ihrer Sterne mit einem Keck-Teleskop zeigen, eine so geringe Geschwindigkeitsdispersion, dass sie sich überhaupt nicht sicher bestimmen lässt. Das bedeutet, dass die Masse dieser Galaxie unter etwa 200000 Sonnenmassen liegen muss, ein absoluter Minus-Rekord (wobei in Sachen Leuchtkraft allerdings Segue 1 noch dreimal dunkler ist).

Doch als einen Kugelsternhaufen abtun kann man das blasse Objekt nicht, weil die Unterschiede der Metallizitäten – der Anteile schwerer Elemente – unter seinen wenigen Sternen viel zu groß ist und klar auf Supernovae in ihrer Entwicklungsgeschichte hinweist. Ob Segue 2 durch Gezeiteneffekte den Großteil ihrer ursprünglichen Sterne einbüßte oder so klein geboren wurde, lässt sich noch nicht sagen.

Daniel Fischer

Originalarbeit:
arxiv.org/abs/1304.6080
Daniel Fischer

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