Eine Woche vor dem Beginn des Internationalen Jahrs der Astronomie ist Klarheit bei einigen der Kernaspekten dieser weltweiten Feier der Astronomie eingetreten, von denen bislang wenig Konkretes zu hören war. Zum einen gibt es jetzt detaillierte Ablaufpläne für die »100 Stunden Astronomie«, die vom 2. bis 5. April 2009 die größte gleichzeitig in aller Welt stattfindende Beobachtungsaktion darstellen. Für die konkreten Himmelsbeobachtungen mit echten Fernrohren müssen natürlich Amateur- und Profiastronomen vor Ort sorgen, aber zur Motivation der Besucher sollen mehrere aufwändige internationale Webcasts beitragen, deren Details nun feststehen. Am Donnerstag, dem 2. April, wird es von 11:30 bis 13:00 Uhr MESZ eine gemeinsame Produktion von fünf Wissenschaftszentren in Südafrika, Griechenland, Irland und Deutschland — vertreten durch das Planetarium Hamburg — geben, mit zentraler Moderation in den USA (im Beisein eines der beiden noch existierenden Originalteleskope Galileis, das in Philadelphia ausgestellt wird). Dieser Webcast wird sofort danach auch als Aufzeichnung abrufbar sein. Am Freitag werden dann ab 7 Uhr 24 Stunden lang Profisternwarten rund um den Globus 24 Stunden lang live berichten, was sie gerade tun. Höhepunkt der »100 Stunden« ist dann eine 24-stündige Starparty rund um den Globus, wobei die Teleskope an möglichst öffentlichen Orten aufgestellt werden und ungewöhnliche Aktionen für das Angebot werben sollen. Entsprechende Planungen sind in Deutschland vielerorts schon seit Monaten im Gange.
Endlich Neuigkeiten gibt es auch vom schon fast vergessenen »Galileoscope«, das nicht mit diversen Nachbauten von Teleskopen der Frühzeit verwechselt werden darf, die schon im Handel sind: Zum einen steht jetzt fest, dass es tatsächlich ein — in China gefertigtes — speziell für das IYA entwickeltes Fernrohr für insbesondere den Gebrauch in Schulen geben wird. Zum anderen leider auch, dass es in größerer Menge vor dem Sommer 2009 nicht zur Verfügung stehen wird. Das rund 10 US-Dollar teure Instrument mit 25-facher Vergrößerung und 1,5° Gesichtsfeld wird als Bausatz mit detaillierter Anleitung geliefert: Man kann daraus ein Fernrohr keplerschen Typs zusammensetzen und damit Mond, Planeten und helle Sternhaufen betrachten (viel mehr allerdings nicht) — und es danach wieder zerlegen und die Einzelteile wie eine optische Bank verwenden, um optische Prinzipien zu ergründen. Von der Idee eines sinnvoll einsetzbaren Teleskops für Millionen hatten sich die Planer schon im Frühjahr verabschieden müssen, nun scheint immerhin ein didaktisch origineller Bausatz herausgekommen zu sein. In den nächsten Wochen sollen Vorbestellungen gesammelt, dann der Auftrag für die ersten 100 bis 150000 Stück erteilt werden; Verteilungswege rund um den Globus sind in Planung. Konkreter sind da schon die Informationen über eine täglich wachsende Zahl verbindlich angemeldeter Aktionen zum IYA überall in Deutschland, die die Koordinationszentrale erreichen. Das ganze Jahr hindurch wird fast pausenlos etwas geboten. Nur die Begeisterung für die kurzfristig von einer IYA-Arbeitsgruppe in Portugal in die Welt gesetzte Idee, bereits am 1. Januar um 12:00 Uhr überall öffentliche Sonnenbeobachtungen anzubieten, hält sich in Deutschland bisher in Grenzen.
In interstellarum informieren wir das ganze Jahr 2009 hindurch über die geplanten Veranstaltungen — mit einem Terminkalender besonders besuchenswerter Ereignisse!
Daniel Fischer
»100 Stunden Astronomie«: www.astronomy2009.org/static/archives/documents/pdf/IYA2009_doc_100ha_Dec08.pdf | |
Details zum »Galileoscope«: astrojahr.blogspot.com/2008/12/details-zum-offiziellen-galileoscope.html | |
Portugiesisches Sonnenprojekt: www.astro.up.pt/caup/eventos/dawn2009/index.php |
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