Beteigeuze in 15 Jahren um 15% geschrumpft

Geht es mit dem Riesenstern im Orion schon zu Ende, oder sind wir nur Zeuge einer langperiodischen Pulsation? Messungen des Durchmessers von Beteigeuze mit immer demselben Infrarot-Interferometer von 1993 bis 2009 zeigen eine kontinuierliche — und allmählich schneller werdende — Abnahme von 56 auf zuletzt 48 Millibogensekunden; bei 11,1µm Wellenlänge sieht man vermutlich die »wahre Größe« des Sterns, der von Staub- und Gaswolken umhüllt ist und in jeder Farbe einen anderen Durchmesser hat. Die Veröffentlichung dieser überraschenden Entdeckung ist nur 1½ Seiten lang, enthält sich jeder Spekulation über ihre Bedeutung — und erster Autor ist der fast 94-jährige Charles Hard Townes, der 1964 den Nobelpreis für Physik erhielt. Jetzt hofft er, die Messreihe noch lange fortsetzen und das Rätsel des schrumpfenden Riesen aufklären zu können. Daniel Fischer

Pressemitteilung: www.berkeley.edu/news/media/releases/2009/06/09_betelim.shtml
Daniel Fischer

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