Es ist genau drei Jahre her, dass US-Präsident Obama in seiner ersten und einzigen Weltraumrede ein bisschen Kennedy spielte und der Nation »bis 2025« den Besuch amerikanischer Astronauten bei einem Asteroiden versprach: sozusagen als Trostpreis, da eine Reise zum Mars erst in den 2030er-Jahren realistisch erschien und andererseits die von seinem Vorgänger geerbte Quasi-Wiederholung des Apollo-Programms zu unattraktiv (und ebenfalls zu teuer). Damit hatte die bemannte US-Raumfahrt wieder eine Art Ziel außerhalb des niedrigen Erdorbits, wenn auch ein so vage formuliertes, dass sich wenig Begeisterung einstellen wollte. Aber in den folgenden Jahren ist viel passiert: Das Shuttleprogramm ist Geschichte, um die Versorgung der Internationalen Raumstation kümmern sich andere Nationen und zunehmend US-Firmen – und die sündhaft teuren Systeme für Reisen jenseits des Erdorbits, die Raumkapsel Orion und die Superrakete SLS, nehmen allmählich Form an, mit Testflügen 2014 bzw. 2017 auf dem Programm. Für das Jahr 2021 ist schon länger der erste bemannte Einsatz beider zusammen geplant, eigentlich als Reise für vier Astronauten in eine Mondumlaufbahn und wieder zurück, in etwa der Mission Apollo 8 (von 1968!) vergleichbar.
Dieser Testflug EM-2 jedoch soll nun – so steht es im Etat-Entwurf der NASA für das Finanzjahr 2014 – wesentlich interessanter und zu einer »Asteroid Retrieval & Utilization Mission« werden: Wenn alles so läuft, wie man es sich bisher erst in groben Zügen ausgedacht hat, dann wird auf einem hohen und leidlich stabilen Orbit um den Mond ein etwa 7m bis maximal 10m großer bis 450t schwerer Mini-Asteroid auf die Crew warten! Den soll zuvor eine unbemannte Sonde (Start 2017, Rendezvous 2019) auf einer günstig in Erdnähe gelangenden Bahn abgefangen, in ein Art Sack gesteckt und mit einem starken Ionenantrieb zum Mond befördert haben. Die NASA macht sich damit im Wesentlichen eine unabhängige Studie von 2012 zueigen, die solch ein Szenario durchgerechnet hatte – allerdings mit einer Ankunft des Asteroiden erst lange nach 2021. Ob der beschleunigte NASA-Plan überhaupt realistisch ist, soll bis zum Sommer geklärt sein – und bestimmte Astronomen wären dann die ersten Gewinner. Denn in den angeforderten 105 Mio. $ Anschubfinanzierung für das Projekt (bei dem der Asteroidentransport am Ende zwischen 1 und 2 Mrd. $ kosten soll; Orion und SLS kommen sowieso) steckt auch eine Verdopplung des Etats für Suchprogramme auf 40,5 Mio. $: Noch ist nämlich gar kein passender Asteroid für den Einfang bekannt, was sich bis 2016 ändern müsste.
Daniel Fischer
Im Sommer wundervoll warm aber Astronomie im Winter eine Zumutung? Von wegen. Was Sie machen…
Die letzte Ausgabe des »Blicks zum Mond« ist noch einmal etwas für Frühaufsteher. Am 1.…
Keine Sorge! Ich werde jetzt definitv nicht in irgendwelchen numerologischen Geheimnissen herumkramen und mich über…
Nach der perfekten Landung von InSight auf dem Mars und dem Empfang des ersten Bildes…
Die Landung vom InSight auf dem Mars ist noch perfekter abgelaufen als erhofft. Nicht nur…