»Sky in Google Earth« ist ein Online-Planetariumsprogramm auf der Basis des digitalen Globus‘ Google Earth, in das in vergleichbarer Weise immer neue astronomische Datensätze eingefügt werden können und sollen. Bereits jetzt haben z.B. das STScI, das Caltech und die ESA Beiträge zu dem Projekt geleistet, und zunehmend wird es sogar Daten in Quasi-Echtzeit geben, die in den live generierten Himmelskarten erscheinen.

Stardust@home tritt in die nächste Phase, nachdem 24 000 Freiwillige im Rahmen des Projekts 40 Millionen Mikroskop-»Filme« des Sondendetektors betrachtet und dabei rund 50 Kandidaten für interstellare Staubteilchen gefunden haben: Nun gibt es noch schärfere Filme (aus denselben Mikro-Scans), bevor die restlichen 60% des Aerogels gescannt werden können.

Mira hinterlässt eine ultraviolette »Schleifspur«
Schleifspur

So ganz ist die Physik noch nicht einmal verstanden (Martin et al., Nature 448 [16.8.2007]), aber die Bilder des UV-Satelliten GALEX sind eindeutig: Der Sternwind des pulsierenden Sterns Mira bleibt im interstellaren Medium hängen und zeichnet die Bahn des Sterns durch den Raum in den letzten 30 000 Jahren 13 Lichtjahre lang leuchtend nach. Die ausschliesslich im fernen Ultravioletten emittierende Spur am Himmel ist 2° lang: Nun wird nach ähnlichen Hinterlassenschaften auch anderer Mira-Veränderlicher gefahndet. • Intensive Amateur-Beobachtungen von Mira sind derzeit übrigens gefragt.

US-Fernsehen feiert Amateurastronomen in aufwändiger Doku: »Seeing the Dark« des nicht-kommerziellen Netzwerks PBS stellt eine Handvoll besonders aktiver US-Amateure ebenso in den Mittelpunkt (wobei der fälschliche Eindruck entstehen konnte, Amateurastronomie sei immer furchtbar teuer) wie die generelle Erfahrung des Nachthimmels. Viele PBS-Astro-Dokus schaffen es auch auf deutsche Bildschirme – bis dahin kann schon mal das Skript begutachtet werden.

Ein »International Dark Sky Reserve« in Kanada ist rund um den Nationalpark von Mont Megantic und die dortige Sternwarte mit einem 1,6-m-Spiegel ausgerufen worden: Mit finanzieller Unterstützung von vielen Seiten wird rundum die Straßen- wie Außenbeleuchtung optimiert. • Ein Gesetz gegen Lichtverschmutzung ist in Slowenien erlassen worden. • Abermals sollen zwecks Bestimmung der Himmelsqualität – und Aufrüttlung der Öffentlichkeit – von Schülern Sterne gezählt werden, vom 1. bis 15. Oktober. • Und ein umfangreicher Artikel in Sachen Lichtverschmutzung ist in der US-Zeitschrift The New Yorker erschienen.

Die Entfernung des Orion-Nebels beträgt genau 414±7 pc oder 1350±25 Lichtjahre: Das haben Radioastronomen über die trigonometrische Parallaxe mehrerer Sterne in dem Nebel mit dem Very Long Baseline Array ermittelt. • Korrigierte Sternentfernungen von Hipparcos sind jetzt veröffentlicht worden: Die bisher vorliegenden astrometrischen Kataloge der Satellitenmission enthielten kleine Reduktionsfehler.

Herkunft des »Saurier-Killers« geklärt? Der 10-km-Asteroid, der vor 65 Mio. Jahren auf der Erde einschlug und – was mitunter auch wieder bezweifelt wird – ein gewaltiges Artensterben auslöste, war mit 90%iger Wahrscheinlichkeit ein Trümmerstück, das 100 Mio. Jahre früher bei einer Asteroidenkollision im Hauptgürtel entstand, aus der u.a. der Kleinplanet (298) Baptisma hervorging: Das schließen Bottke et al. (Nature 449 [6.9.2007] 48-53) aus allerlei Abschätzungen über Transportwege vom Gürtel zur Erde und der in den letzten 100 Mio. Jahren um einen Faktor 2 erhöhten Impaktrate.

Daniel Fischer

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