Ein schönes neues Online-Tool für SoFi-Freunde hat Fred Espenak eingerichtet: Für jeden Punkt der Erde werden instantan alle zentralen und partiellen Sonnenfinsternisse eines beliebigen Jahrhunderts aufgelistet. • 2000 Jahre Umbra-Tracks auf der Erde zeigt eine faszinierende Grafik: Fast jeder Punkt wurde mindestens einmal getroffen – und einer nicht weniger als 19-mal! • Der mittlere Danjon-Wert der letzten totalen MoFi liegt nach dem Eingehen von insgesamt 77 Schätzungen bei 2,3±0,9 und der Medianwert bei 2,0 (The Astronomer 43 [2007 April] 328-32). Und ein weiterer Vergleich mit Sternhelligkeiten lieferte während der Totalität -3,3m.

Amateurastronomen lassen sich mit Gewinn im Schulunterricht einsetzen, wo sie die Schüler im Mittel sogar etwas mehr beeindrucken als ein Fachastronom: Das hat eine amerikanische Studie ergeben, bei der Lehrer und Astronomen beider Kategorien gemeinsam auftraten. • Wie sich die »Lichtverschmutzung« durch den Vollmond von der künstlichen durch Stadtlicht unterscheidet, lässt sich systematisch erforschen: Einem Himmelsobjekt unter dem Mond ergeht es besonders schlecht.

Ein gewaltiges Mosaik des Eta-Carinae-Nebels aus Hubble-Aufnahmen
Eta-Carinae-Nebel (1)
Eta-Carinae-Nebel (2)

Im Original hat es 29 566 x 14 321 Pixel, weshalb hier nur zwei Ausschnitte Appetit machen sollen: HST-Aufnahmen im Licht des neutralen Wasserstoffs wurden mit Farbinformationen eines irdischenTeleskops kombiniert, um eine Fülle von Strukturen in dem südlichen Sternentstehungsgebiet herauszuarbeiten. Die dunklen Strukturen sind besonders dichte Staub- und Gasklumpen, die der UV-Strahlung der jungen Sterne noch Widerstand entgegensetzen. • Die Sombrero-Galaxie mal ganz anders: kombiniert aus Röntgen- bis IR-Bildern dreier NASA-Satelliten.

Drei Sterngenerationen in einem Kugelsternhaufen sind eine Überraschung, da eigentlich alle Sterne zusammen entstanden sein sollten – ausser es handelt sich bei NGC 2809 wie vermutlich auch bei Omega Centauri um den Rest einer von der Milchstraße verschlungenen Zwerggalaxie.

Alterbestimmung von Sternen mit »Gyrochronologie« ist ein neues Verfahren, das die abnehmende Rotation von Hauptreihensternen durch langsamen Massenverlust ausnutzt und ziemlich genau sein soll – aber auch leicht schiefgehen kann.

Warum die Sonne nichts mit der aktuellen globalen Erwärmung zu tun hat, lässt sich nun im Detail nachlesen, nachdem der vollständige 1. Teil des 4. IPCC-Berichts fertig geworden ist: auf den Seiten188-193 bzw. den Seiten 60-65 des PDF des 2. Kapitels. Schwankungen der Sonnenleuchtkraft auf Zeitskalen von Jahrzehnten und Jahrhunderten wurden demnach noch im 3. Bericht überschätzt, weil Beobachtungen an anderen Sternen falsch interpretiert wurden.

Komet McNaught hatte einen Schweif aus neutralen Eisenatomen, die vermutlich in Sonnennähe aus dem Mineral Troilit austraten und vom Strahlungsdruck des Sonnenlichts fortgedrückt wurden: Das ist die erstaunliche Interpretation der detaillierten Schweifaufnahmen von STEREO, die einen isolierten feinen Schweifstrahl neben den ganzen Staub-Striae zeigen. • Und warum Messier 1808 an Napoleon schrieb und ihm über den Kometen C/1769 P1 berichtete, hat Maik Meyer in einem Antiquariat entdeckt.

Daniel Fischer

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