Was Sie schon immer über die nächste totale Sonnenfinsternis wissen wollten, steht im umfassenden NASA-Zirkular, das jetzt verfügbar geworden ist: Wie schon lange bekannt, gibt es am 1.8.2008 die mit Abstand besten Wetterchancen im Nordwesten Chinas. Auch die zugehörige Webseite wurde ausgebaut. • Eine stetig wachsende Sammlung von Links aller Art zu Sonnenfinsternissen ist jetzt im Aufbau.

Wer kann diesen Nebel um einen Stern erklären?
Nebel

Eine außergewöhnliche Spiegelsymmetrie beherrscht einen bipolaren Nebel um den Be-Stern MWC 922, dessen Entwicklungszustand unbekannt ist: Es kann sich um einen Stern handeln, der die Hauptreihe schon verlassen oder aber noch gar nicht erreicht hat. Eine stark scharfgerechnete Aufnahme des Nebels mit dem 5-m-Palomarteleskop (Tuthill & Lloyd, Science 316 [13.4.2007] 247) enthüllt nun eine Vielzahl von Strukturen, die bei episodischen Massenauswürfen entstanden sind und teilweise auf ein Spiel von Licht und Schatten zurückgehen könnten. Offenbar schauen wir exakt von der Seite auf den Nebel, so dass viele Kanten ganz gerade erscheinen. Vielleicht besteht eine Verwandtschaft zu anderen bipolaren Nebeln oder gar den Ringen um die Supernova 1987A?

Der Weisse Zwerg mit der geringsten Masse hat einen Begleiter: Während es der Stern nur auf 0,17 Sonnenmassen bringt, wurde nun ein Begleiter entdeckt, der mindestens 0,28 Sonnenmassen hat und ihn alle 7,6 Stunden umkreist. Ein normaler Stern dieser Masse wäre zu sehen, was aber nicht der Fall ist: Also handelt es sich wahrscheinlich ebenfalls um einen Weissen Zwerg – der dem anderen den Großteil der Masse stahl. Die beiden werden am Ende verschmelzen, aber frühestens in 10 Mrd. Jahren. • Ein Paar massearmer Sterne – oder Brauner Zwerge – mit extrem große;m Abstand und 500 000 Jahren Umlaufszeit stellt einen neuen Rekord für schwache Schwerkraft-Bindung auf, aber weil man die Entfernung nicht sicher kennt, ist die Massenbestimmung vage.

Ein Nationalpark in Utah hat ein Dark-Sky-Zertifikat erhalten, was man im National Bridges NP mächtig feiert, ist er doch nun der erste International Dark-Sky Park der Welt. • Mit einem Ballon bis in die Stratosphäre flog eine Kamera über Schweden, die dann die gekrümmte Erde im Blick hatte – Amateurastronomie einmal andersherum.

Mosaik des Rosettennebels

Ein gigantisches Mosaik des Rosettennebels im H-Alpha-Licht ist aus fast 200 Bildern des Isaac Newton Telescope erstellt worden, die im Rahmen der Himmelsdurchmusterung IPHAS entstanden: Das Bild – Vorsicht: 160 MB! – hat ein Feld von 2×2 Grad.

Eine astronomische CCD-Kamera, die bis zu 500 Bilder in der Sekunde schiesst, ist die ULTRACAM, die inzwischen an mehreren Großteleskopen den unterschiedlichsten Projekten diente. • Wie die Veränderlichen im Kugelhaufen M 3 blinken, zeigt ein ungewöhnliches Video: Es sind überwiegend RR-Lyrae-Sterne. • 2008 soll ein Sonnenteleskop mit 1,5 m Öffnung auf Teneriffa die Arbeit aufnehmen: GREGOR ersetzt ein altes 45-cm-Sonnenteleskop und besitzt natürlich Adaptive Optik, um den großen Spiegeldurchmesser auch ausnutzen zu können.

Schon acht Kometen hat der Röntgensatellit Chandra beobachtet und dabei große; Unterschiede festgestellt – aber die hatten nichts mit den Kometen sondern allein mit dem Zustand des Sonnenwinds zum Zeitpunkt der Beobachtung zu tun. Das bestätigt die führende Hypothese für kometare Röntgenemission, den Ladungsaustausch von Atomen in der Koma mit dem Sonnenwind. • Die Erde hat mal wieder einen temporären Mini-Mond, nachdem der nur Meter große; 6R10DB9 letzten September in einen weiten Orbit geraten ist, den er im Juni wieder verlassen wird. Allerdings ist – wie schon bei früheren derartigen Fällen – nicht klar, ob es sich um einen natürlichen Asteroiden oder aber eine alte Raketenstufe handelt.

Daniel Fischer

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