Im Februar 2018 lassen sich insgesamt vier helle Planeten beobachten. Die Wintersternbilder dominieren den Anblick des Abendhimmels. Die Länge des hellen Tages nimmt während des Monats um 1¾  auf fast 11 Stunden zu. Beim Blick an den Abendhimmel am Monatsersten um 20:00 MEZ erkennt man die Wintersternbilder rund um den auffälligen Orion hoch im Südosten. Reste des Herbsthimmels zeigen sich hingegen im Westen, wo noch das Herbstviereck des Pegasus steht. Aldebaran im  Stier steht genau im Süden. Mit Sirius im Großen Hund, Prokyon im Kleinen Hund,  Pollux in den Zwillingen, Kapella im Fuhrmann und Rigel im Orion ist das Wintersechseck vollständig im Süden bzw. Südosten zu sehen. Die Gruppe der Wintersternbilder wird gegen Mitternacht nach Westen gerückt sein. Hoch im Südosten ist dann der Löwe das dominierende Sternbild. Am Abend des 1. Februar kurz vor 19:00 MEZ steht der noch fast volle Mond nur nur 0,1° nördlich von Regulus, dem Hauptstern des Löwen.

Februar 2018: Ein Monat ohne Vollmond

Nachdem sowohl der Januar als auch der März 2018 einen doppelten Vollmond aufweisen, wird der Februar sozusagen vom Vollmond übersprungen. Am 15. Februar tritt der Neumond ein – eine gute Gelegenheit, die funkelnden Wintersternbilder mondfrei zu betrachten. Am 17. des Monats taucht der Mond als feine Sichel wieder am Abendhimmel auf.

Langsame Rückkehr des Abendsterns

Venus stand zu Jahresanfang von der Erde aus gesehen hinter der Sonne. Sie bewegt sich im Schneckentempo in Richtung Abendsichtbarkeit. Am 19. Februar beträgt ihr Winkelabstand zur Sonne wieder 10°. Im letzten Monatsdrittel können Sternfreunde kurz nach Sonnenuntergang unter guten Bedingungen versuchen, sie tief über dem Westsüdwesthorizont in der hellen Dämmerung zu erspähen. In Sachen Planeten ist der Morgenhimmel im Moment spannender. Jupiter geht zu Monatsanfang noch für 50° Nord und 10° Ost um 2:13 MEZ auf, am Monatsletzten erscheint er schon um 0:37 MEZ. Jupiter wird zum Planeten der zweiten Nachthälfte. Mitte des Monats steht er um 6:00 MEZ genau im Süden. Mars hat gleich am 1. Februar eine besonders enge Begegnung mit dem Stern β Scorpii. Weniger als ein Monddurchmesser trennt beide Objekte in den frühen Morgenstunden am Himmel (vgl. Abenteuer Astronomie Himmelsalmanach 2018  S. 45). Im Laufe des Monats wird der Rote Planet heller als 10, sein Durchmesser im Teleskop bleibt mit 6″ aber noch bescheiden. Saturn im Schützen kann vor Sonnenaufgang tief im Südosten gesehen werden. Möge der Februar 2018 in Sachen Wetter besser werden als die vorausgehenden Monate Dezember und Januar, die mit ihrem Einheitsgrau Beobachter in hiesigen Gefilden verzweifeln ließen. Clear Skies!!

Paul Hombach

Share
Published by
Paul Hombach

Recent Posts

Astronomie im Winter: 3 schnelle Tipps, für die Beobachtung

Im Sommer wundervoll warm aber Astronomie im Winter eine Zumutung? Von wegen. Was Sie machen…

5 Jahren ago

Spix‘ Blick zum Mond: Hesiodus – Lichtspiele und Doppelwall

Die letzte Ausgabe des »Blicks zum Mond« ist noch einmal etwas für Frühaufsteher. Am 1.…

6 Jahren ago

Was ist eigentlich … 66?

Keine Sorge! Ich werde jetzt definitv nicht in irgendwelchen numerologischen Geheimnissen herumkramen und mich über…

6 Jahren ago

InSights Solarzellen offen – mehr Bilder

Nach der perfekten Landung von InSight auf dem Mars und dem Empfang des ersten Bildes…

6 Jahren ago

Eine Landung wie nach Drehbuch: InSight steht in der Elysium Planitia

Die Landung vom InSight auf dem Mars ist noch perfekter abgelaufen als erhofft. Nicht nur…

6 Jahren ago