Die nächste Marsmission ist unterwegs: Gestern sind in Kalifornien der stationäre NASA-Lander InSight und die beiden CubeSat-Minisatelliten MarCO-A und -B von einer Atlas V und einer Centaur-Oberstufe auf die Reise geschickt worden, Ankunft am 26. November. Während InSight im Stil des Phoenix-Landers 10 Jahre zuvor auf der Oberfläche landen soll, schießen die MarCOs am Planeten vorbei – aber während des kritischen Atmosphärenabstiegs von InSight sollen die Technik-Demonstratoren versuchen, seine Status-Meldungen quasi live zur Erde zur übertragen.
Selten war beim Start einer interplanetaren Mission so wenig zu sehen gewesen: Eine – nicht ungewöhnliche – dichte Nebelbank lag über der Vandenberg Air Force Base in Kalifornien und nahm nicht nur den Zuschauern die Sicht sondern auch den für die Sicherheit Verantwortlichen. Weil aber alle anderen Anlagen, die über Zustand und Flugbahn der Atlas V Auskunft geben sollten, anstandslos funktionierten, war der Weg frei für die erste Planetensonde überhaupt, die an der US-Westküste starten würde. Normalerweise geht man nach Florida, um den Schwung der Erddrehung mitzunehmen, aber die Rakete war so stark und InSight und Co. so leicht, dass auch das weniger stark gebuchte Vandenberg geeignet war. Der Einschuss des Trios auf die Marsbahn gelang problemlos, und 10 Tage später ist die erste von 5 kleinen Korrekturen geplant. Atmosphären-Eintritt, Abstieg und Landung InSights folgen dann am 26. November den bekannten Drehbüchern der Vikings von 1976 und insbesondere des fast baugleichen Phoenix von 2008: Hitzeschild, Fallschirm, Landedüsen. Nur diesmal, wenn die MarCOs als erste CubeSats im interplanetaren Einsatz bis dahin durchhalten, mit quasi direktem Funkkontakt die ganze Zeit. Parallel wird der Status aber auch zum Mars Reconnaissance Orbiter gefunkt, der die Daten später überträgt.
InSight steht für die ‚Einsichten‘, die diese Mission speziell in das Innenleben des Mars liefern soll, ist aber auch ein Akronym für „Interior Exploration Using Seismic Investigations, Geodesy and Heat Transport“, was die drei Messmethoden beschreibt. Da gibt es ein superempfindliches Seismometer aus Frankreich, das den Planeten mittels Bebenwellen regelrecht durchleuchten soll: Es wird von einem Robotarm direkt auf den Boden gesetzt, was es auf dem Mars noch nie gab, und dann abgedeckt. Die Funkwellen vom auf dem Mars stationären InSight werden exakt vermessen, um seine Bewegung im Raum zu ermitteln: Auch das Rotationsverhalten des Planeten verrät viel über seine Beschaffenheit als Planetenkörper. Und wiederum der Robotarm wird auch die deutsche Heat Flow and Physical Properties Package, kurz HP3, absetzen, bei der sich ein Hammer – ein Verwandter von MUPUS auf dem Kometenlander Philae – bis zu 5 Meter tief senkrecht in den Boden rammen soll. Dabei hinterlässt er eine Kette von Sensoren, die in der Folge die Wärmeleitung im oberen Marsboden im Tages- und Jahresgang überwacht: Mindestens ein Marsjahr lang soll InSight auf dem Planeten arbeiten. Und seine Erkenntnisse werden am Ende im wahrsten Wortsinne eingehendere Vergleiche zwischen Mars und Erde erlauben und sollten das Verständnis der terrestrischen Planeten generell verbessern.LINKS:
Homepage des Projekts: https://mars.nasa.gov/insight
Homepage des Seismometers: https://insight.cnes.fr/en/INSIGHT/GP_seis.htm
Homepage von HP3: http://www.dlr.de/dlr/desktopdefault.aspx/tabid-11031
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