Endlich mal wieder ein grösserer Sonnenfleck macht derzeit die Runde, Aktivitätsgebiet (10)953: zu sehen – mit korrektem Filter – mit dem blossen Auge und selbst bei Sonnenaufgang (am 30. April). Detailbilder in Weisslicht und H-Alpha gibt es z.B. vom 2. und 1. Mai und 30. (dito), 29. (dito), 28. (dito) und 26. (dito) April.

Jede Menge UV-Venus-Bilder mit 80 cm Öffnung aus dem April sind an der VSW München gelungen, schöne auch mit 31 und 26 cm. • Auch der Jupiter bleibt aufregend: Bilder vom 30. und 28. April. • Und für wen das Sonnensystem zu klein ist: Das XO-Projekt von Profi- und Amateurastronomen hat seinen 2. Exoplaneten entdeckt!

Bohdan Paczynski, Astrophysiker und Querdenker, 1940-2007
Bohdan Paczynski

Mit nur 67 Jahren ist eine der ungewöhnlichsten Persönlichkeiten der modernen Astronomie am 19. April einem Hirntumor erlegen: Der seit 1981 in den USA lebende polnische Astronom Bohdan Paczynski, der in seiner alten Heimat große; Verehrung geniesst, hat die Forschung immer wieder mit Ideen vorangebracht, die andere für völlig bizarr hielten. So wähnte Paczynski die Gamma Ray Burster schon lange in fernen Galaxien, während die meisten sie wegen ihrer Helligkeit irgendwo in der Milchstraße verorten wollten: Er behielt recht. Sodann machte Paczynski das Phänomen des Microlensing im Rahmen des Optical Gravitational Lensung Experiments zu einem Werkzeug der Astronomie, mit dem u.a. 2006 ein Exoplanet mit nur 5,5 Erdmassen nachgewiesen wurde. Und zuletzt startete er zusammen mit Krzysztof Pojmanksi die All Sky Automated Survey, bei der fortwährend große; Himmelsfelder fotografiert werden: Bereits das Pilotprojekt entdeckte 50 000 Veränderliche und zwei Kometen.

Der Schweif von Komet Encke wurde am 27.4. von STEREO gefilmt. • Neue Bilder von Lovejoy gibt es vom 1. Mai und 29. und 26. April.

Die Lyriden erreichten eine Maximalrate von etwa 22 (ZHR), wie erwartet in der Nacht 22./23. April. • Was Europas Weltraumforscher in Sachen Meteorbeobachtung 2007 planen, wurde kürzlich auf einem Workshop besprochen. • Meteore kann man auch mit einem 8-m-Teleskop beobachten – und dabei etwa lernen, dass die ionisierte Spur in der Atmosphäre anfangs nur Millimeter breit ist.

Daniel Fischer

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