Akaris neue Infrarot-Karte der Milchstraße ist fertig

Akaris

Über 90% des Himmels hat der im Februar 2006 gestartete japanische Satellit Akari (»Licht«) inzwischen mit seinen Infrarotinstrumenten abgetastet, und diese Gesamtkarte des Himmels bei 9 µm ist ein Ergebnis: Mit 9 Bogensekunden Auflösung ist sie um ein Mehrfaches schärfer als die letzte derartige Karte, die IRAS 1983 lieferte. Das flüssige Helium Akaris sollte im September zuende gehen, dann beginnt die zweite Missionsphase. • Ein Milchstraßenpanorama ganz anderer Art aus Amateuraufnahmen von mehreren Orten auf dem Planeten.

First Light für das Grantecan, das mit 10,4 Metern Hauptspiegel derzeit größte optische Teleskop der Welt, hat in der Nacht zum 14. Juli auf La Palma stattgefunden: sieben Jahre nach Baubeginn (und drei zu spät). Binnen 12 Jahren soll das 130-Mio.-Euro-Instrument voll einsatzfähig sein. • Eine neue High-Speed-Kamera für das 2,2-m-Teleskop der ESO ist GROND: Mit parallelen Aufnahmen in sieben Farben soll sie v.a. die photometrische Rotverschiebung rasch verblassender Gamma Ray Bursts ermitteln helfen.

Schon ein Weltraumteleskop mit nur 2 Metern Öffnung könnte Planetensysteme wie unseres abbilden

Man braucht keine – gegenwärtig ebenso unbezahlbaren wie technisch noch zu komplexen – Riesenteleskope mit komplizierten Optiken im Weltraum, um fremde Planetensysteme direkt abbilden und untersuchen zu können, argumentieren einige Astronomen: Bereits ein 2-m-Teleskop mit Koronograph und aktiv optimiertem Spiegel reiche aus, um jede Menge Jupiters und bei einigen nahen Sternen sogar Erden zu sichten; auch zirkumstellare Scheiben ließen sich mit hoher Präzision untersuchen. Für 650 Mio.$ wäre die Mission machbar, glauben die Autoren – und das mindestens ein Jahrzehnt vor den viel aufwändigeren Projekten.

Stark asymmetrische zirkumstellare Scheibe Folge von Planeten? Sie erscheint wie eine staubige Nadel, die aus dem Stern HD 15 115 herausragt: Planeten in der Scheibe – oder auch ein Nachbarstern – könnten ihre extreme Form hervorrufen. • Entstehen Planeten in einem Vierfach-Sternsystem? Die Eigenschaften der Scheibe um eine der Komponenten von HD 98 800 sprechen für Staub der »zweiten Generation«, der bereits von existierenden größeren Körpern absplitterte und von Resonanzen mit einem Planeten in Form gehalten wird.

Doch Wasserdampf auf dem Planeten von HD 189 733: Im Gegensatz zu früheren Beobachtungen ist nun mit dem Spitzer Space Telescope der ziemlich eindeutige Nachweis von Wasserdampf gelungen, der zu einem wellenlängenabhängigen Durchmesser führt. Es ist der erste eindeutige Beleg für die (theoretisch allgemein erwartete) Anwesenheit von Wasser auf einem Exoplaneten; in einem anderen Fall war es weniger klar. • Sonnenähnliche Sterne mit Planeten sind deswegen metallreich, weil letztere sie »verschmutzten«: Diese Schlußfolgerung ergibt sich aus Beobachtungen an Riesensternen mit Planeten, die trotzdem metallarm erscheinen. Sie haben die Planetenspuren durch Konvektion entfernt: Wäre nämlich ursprünglicher Metallreichtum eines Sterns Voraussetzung für die Planetenbildung, wären auch die Riesen metallreich.

Ein ausnehmend helles Lichtecho einer Supernova sorgt offenbar dafür, dass die Helligkeit von SN 2002hh in NGC 6946 in mehreren Jahren fast gar nicht abgenommen hat: Staub nahe der Sichtlinie sorgt durch Streuung des Maximumslichts für anhaltende 21m, nur 4m unter der Maximalhelligkeit liegen. • Die SN 2006X stützt das Standardmodell der Ia-Supernova, denn in ihrer direkten Umgebung findet sich der Wind eines Roten Riesen, der offenbar einen Weißen Zwerg zur Explosion getrieben hat.

Sahen die alten Chinesen die Nova Z Cam? Einen weiteren Beleg, dass die Zwergnova Z Cam früher eine klassische Nova war, könnte Johansson (Nature 448 [19.7.2007] 251) aufgespürt haben: Chinesische Chroniken verzeichnen 77 v.u.Z. am richtigen Ort einen »Gaststern«, den Ho (Vistas in Astronomy 5 [1962] 127-225) zwar unter »Kometen« auflistet – aber dieses Objekt Nr. 50 wurde bereits früher als Nova gewertet. Es wäre der früheste erhaltene Nova-Bericht überhaupt.

Daniel Fischer

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