Die helle Venus ist eigentlich seit Wochen in der Rolle des Abendsterns am Himmel. Doch sie war in nördlichen Breiten bisher nicht auffällig. Das ändert sich jetzt.
Da muss man schon eine Weile am Abendhimmel über dem Horizont strahlen, um sich gegen die Lichter der Weihnachtsmärkte durchzusetzen! Der hellste Planet Venus bekommt gerade rechtzeitig die Kurve und ist von Abend zu Abend besser in der Dämmerung zu sehen. Venus steht östlich der Sonne und läuft ihr entlang der Ekliptik voraus. Im Herbst bedeutet das: Venus steht dort, wo die Sonne später im Jahr sein wird, also ziemlich weit südlich am Himmel. Trotz eines langsam wachsenden Winkelabstandes zur Sonne war Venus daher in letzter Zeit noch unauffällig. Inzwischen erreicht die Sonne selbst südliche Gefilde am Sternhimmel, sie steht heute im Skorpion. Venus im Schützen ist nur unwesentlich südlicher unterwegs. Der Abendstern hat die »Südkurve« der Ekliptik aber schon durchlaufen und rückt jetzt jeden Tag ein Stückchen nach Norden. Dabei beträgt ihr Winkelabstand zur Sonne heute stolze 42° – endlich kann sie diesen Abstand in eine auffällige Erscheinung umsetzen.
Heute geht die Sonne für 50° Nord und 10° Ost um 16:24 MEZ unter, Venus erst um 19:04 MEZ. Das bedeutet rund zwei Stunden Sichtbarkeit für den hellen Abendstern. Die Sichtbedingungen werden sich in den kommenden Wochen weiter verbessern. Mitte Dezember geht Venus schon dreieinhalb Stunden nach der Sonne unter. Wenn sich die Wolken verziehen, werden Sie Venus in der Dämmerung kaum verfehlen! Stimmungsbilder mit Abendstern sind schon mit einfachen Mitteln möglich (s.o.). Zeigen Sie Ihre Venus-Fotos gerne auf unserer Astrofoto Community oder auf unserer Facebookseite! Viel Spaß beim Beobachten!
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