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7./8. Mai: Schöne Jupiter-Mond-Begegnung

In der Nacht von Sonntag, dem 7. auf Montag, den 8. Mai kommt es zu einer sehenswerten Jupiter-Mond-Begegnung. Das Rendezvous des Gasriesen mit dem fast vollen Erdtrabanten fällt besonders eng aus – nur 1° trennen die beiden nach Mitternacht am Maihimmel.

Mond und Jupiter treffen sich in diesem Jahr in Serie. Bereits in der Nacht vom 10. auf den 11. April standen die beiden strahlenden Objekte sehr nah beieinander am Himmel. Ihr Maitreffen gerät sogar noch ein wenig enger und ist in voller Länge zu beobachten. Jupiter ist dabei einen Monat nach seiner Opposition noch ein sehr helles Objekt, der Mond zeigt sich zu 92% beleuchtet.

Verlauf der Jupiter-Mond-Begegnung

Jupiter und Mond um 1:00 MESZ am 8.5.2017, Detailansicht (Stellarium)

Die beiden Protagonisten sind bereits nach Sonnenuntergang in der Abenddämmerung auszumachen. Um 21:00 MESZ steht der Mond für 50° Nord und 10° Ost schon 31° hoch im Südosten. Jupiter leuchtet 2° südlich des Mondmittelpunktes. Das leuchtende Paar ist so auffällig am Abendhimmel, dass sich viele Menschen wieder wundern werden, »was das für ein heller Punkt unter dem Mond ist«. Treffen wie dieses gehören zu den publikumswirksamsten Himmelsereignissen! Sternfreunde können im Laufe der Nacht beobachten, wie sich der Abstand der Gestirne langsam verringert, bis schließlich um 1:03 MESZ nur noch 0,97° zwischen den Scheibenrändern liegen. Das ist eine gute Gelegenheit, beide Himmelskörper mit dem Teleskop ins Visier zu nehmen. Ein Weitwinkelokular, das bei 50× Vergrößerung etwa 1,5° Gesichtsfeld am Himmel hat und die beiden gleichzeitig zeigt, lässt einen schönen Größenvergleich zu. Jupiter ist dann schon als kleines Planetenscheibchen zu erkennen, in dieser Nacht umgeben von seinen vier Galileischen Monden. Ganymed und Kallisto bilden die äußeren Punkte der Viererkette, Io und Europa führen nahe an Jupiter einen eignen Tanz auf. Gegen 2:40 MESZ stehen sie nur 10 Bogensekunden voneinander entfernt.

Auf Wiedersehen im Juni!

Die Jupiter-Mond-Begegnung ist bis gegen 4:00 MESZ zu verfolgen, dann ist der Abstand beider Gestirne wieder auf 1,5° angewachsen und sie nähern sich ihrem Untergang am Westhorizont. In den frühen Morgenstunden des 4. Juni gibt es eine Neuauflage des Stelldicheins, dann werden sich die beiden Himmelswanderer erneut bis auf 1,5° einander annähern. Besser als dieses Mai-Rendezvous wird es also vorerst nicht, daher sollten Sie dieses Schauspiel nicht verpassen! Gelingt Ihnen ein Foto des Treffens? Dann zeigen Sie es gerne auf unserer Astrofoto Community oder Facebookseite. Viel Spaß beim Beobachten!

Paul Hombach

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Paul Hombach

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