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5. Oktober: Mars in Venusnähe

Mars trifft Venus! Dieses himmlische Planetentreffen findet am Morgen des 5. Oktober statt und ist in der frühen Morgendämmerung zu sehen. Nicht nur die Venusnähe des Mars ist zu beobachten: Wer mit einem Fernglas oder Teleskop hinschaut, wird sogar ein Trio mit dem Stern σ Leo erkennen.

Scheinbare Venusnähe

Die beiden Nachbarplaneten der Erde gehen momentan getrennte Wege. Venus ist strahlender Morgenstern, hat ihren größten Sonnenabstand aber hinter sich. Von Tag zu Tag rückt sie ein wenig näher an die Sonne heran. Mars dagegen baut seinen Vorsprung auf die Sonne langsam aus. Er ist noch recht blass, wird erst im nächsten Jahr zum Glanzpunkt am Nachthimmel werden. Am 5. Oktober kreuzen sich ihre Pfade und Mars kommt – scheinbar – sehr nah an Venus heran. Um 6:15 MESZ sind die beiden Planeten auf nur 22′ zusammengerückt, das ist weniger als ein Monddurchmesser am Himmel! Die geringste Distanz zwischen den beiden Erdnachbarn mit nur 12′ am Abend des 5. Oktober bleibt von Europa aus unbeobachtbar.

Ein himmlisches Dreieck

Das Dreieck aus Mars, Venus und Sigma Leonis am Morgen des 5.10.2017. Anblick bei 100x in einem Weitwinkelokular (0,8° Gesichtsfeld am Himmel). Grafik: Stellarium

Venus und Mars stehen am Morgen des 5. Oktober nur je 0,5° vom Stern σ Leo entfernt. Mit freiem Auge stellt sich das Geschehen so dar: Der blasse Mars leuchtet einen knappen Vollmonddurchmesser unterhalb von Venus, σ Leo ein wenig links neben der Verbindungslinie beider Planeten. Ob σ Leo mit bloßem Auge erkennbar ist, hängt von einem klaren und ausreichend dunklen Himmel ab. Besser ist er mit einem Fernglas oder Teleskop zu sehen. Es ist ein fast gleichseitiges, aber in Wahrheit sehr ungleiches Dreieck, das sich da am Morgenhimmel zeigt. Die Beteiligten trennen Welten: Venus ist 226 Millionen Kilometer von der Erde entfernt, Mars fast 380 Millionen Kilometer. Das ist allerdings nichts im Vergleich mit dem Dritten im Bunde: σ Leo leuchtet aus 220 Lichtjahren Entfernung.

Flüchtige Dreiecksbeziehung

Die kosmische Dreiecksbeziehung ist flüchtig: Innerhalb weniger Stunden ziehen Venus und Mars weiter und lösen die Gruppierung auf. Schon am nächsten Morgen stehen sie unterhalb des Sterns. Mars in Venusnähe – das ist auch ein reizvolles Fotomotiv! Sie können Ihre Fotos auf unserer Astrofoto Community oder auf unserer Facebookseite zeigen, herzlichen Dank! Viel Erfolg beim Beobachten!

Paul Hombach

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Paul Hombach

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