Die Auswertung sei völlig eindeutig und Machholz mithin keiner der beiden großen Chemieklassen der Kometen zugehörig, die entsprechende Beobachtungen der letzten Jahrzehnte etabliert haben und die für jeden von 150 Kometen gepasst hat — mit der Ausnahme von 1988 Y1 (Yanaka) allenfalls, bei dem CN und C2 überhaupt nicht nachweisbar gewesen und um das mindestens 25- bzw. 100-fache abgereichert waren. Bis zum Fall Machholz war Yanaka aber der einzige Komet mit extremem CN-Problem geblieben. Die beiden Kometen haben ansonsten wenig gemein: Yanaka befindet sich auf einer ganz durchschnittlichen Bahn um die Sonne (0,43AE Perihelabstand; Parabelbahn), Machholz dagegen hat mit 0,127AE das sonnennächste Perihel. Leider lässt der Extremorbit keinerlei Rückschlüsse auf die eigentliche Herkunft von Machholz und seine ursprüngliche Bahn zu, womit drei Hypothesen für seine exotische Chemie im Raum stehen:
Beweisen oder widerlegen lässt sich mit den bisherigen Daten keines der drei Szenarien (die Schleicher übrigens alle nicht recht zusagen, wie er in einem Interview betonte). Aber spätestens bei der übernächsten Rückkehr von Komet 96P im Jahre 2017 sollten intensive Beobachtungen möglich sein. Und selbst den Einsatz einer Raumsonde hält Schleicher für gerechtfertigt, um dem exotischsten Kometen aller Zeiten auf den Kern zu rücken.
Daniel Fischer
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