In den Sommermonaten Juli und August kann ein aufmerksamer Beobachter in kurzer Zeit problemlos zahlreiche Sternschnuppen sehen, selbst wenn kein Meteorstrom im Maximum ist. Besonders zum Monatswechsel vom Juli auf August sind einige Meteorströme aktiv, so dass die Aktivität dann noch zunimmt.
Neben der langsam ansteigenden Aktivität der Perseiden sind es vor allem die α-Capricorniden (CAP) und die Südlichen δ-Aquariiden (SDA), die deutlich ihre Spuren in Form von Meteoren am nächtlichen Himmel hinterlassen. Am 30. Juli erreichen die beiden letztgenannten Ströme ihr Maximum. Die Zenitrate der α-Capricorniden beträgt dabei allerdings nur vier Meteore pro Stunde – dafür liefern sie häufig helle Meteore und Feuerkugeln. Die Südlichen δ-Aquariiden zeigen dagegen schon ein auffälligeres Maximum mit bis Raten von 15 Meteoren pro Stunde. Der Radiant erreicht in Mitteleuropa kurz vor Beginn der nautischen Dämmerung eine Höhe von etwa 25° über dem Horizont. Deshalb wird das Maximum real mit sechs Meteoren pro Stunde erwartet. Allerdings verdirbt der Vollmond im Sternbild Schützen den Eindruck.
Ein besonderer »Schnappschuss« gelang der bekannten Planeten-Fotografin Silvia Kowollik am 22.7.2015 von ihrer Balkonsternwarte in einer fünfstündigen Video-Aufnahmesequenz. Um 1:49 MESZ hat die Kamera in einer acht Sekunden belichteten Einzelaufnahme südlich des Sternbilds Herkules knapp über dem Westhorizont einen hellen Boliden aufgezeichnet.
André Knöfel, Frank Gasparini
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