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Wo bleibt eigentlich Saturn?

Es ist eine besonders häufige Frage bei Sternführungen: Kann ich den Saturn mit seinen Ringen sehen? In den letzten Wochen musste man Himmelsfans mit dem Hinweis vertrösten, dass der Planet sich nicht am Abendhimmel aufhält. Das ändert sich auch erst im kommenden Monat. Doch wer mag, kann den Herrn der Ringe im Mai beobachten.

Saturn ist momentan in aller Munde, die Cassini-Mission ist auf der Zielgeraden und viele spannende Fotos der letzten Missionsphase werden veröffentlicht. Doch bei der eigenen Beobachtung des Planeten hapert es z.Z. noch etwas. Das hat zwei Gründe. Zum einen steht Saturn in diesem Jahr sehr weit südlich am Himmel. Er hält sich an der Grenze zwischen den Sternbildern Schlangenträger und Schütze auf. Sein Tagebogen über dem mitteleuropäischen Horizont fällt kurz aus. Für 50° Nord steht er wenig mehr als acht Stunden über dem Horizont. Zum anderen werden die Sommersternbilder, in denen der Gasplanet steht, erst nach Mitternacht richtig sichtbar. Zwar geht Saturn am 14. Mai für 10° östliche Länge um 23:25 MESZ auf, seinen mit nur 18° bescheidenen Höchststand im Süden erreicht er allerdings erst gegen halb vier Uhr nachts. Wer ihn beobachten will, muss im Moment entweder sehr lange wach bleiben oder früh aufstehen.

Mond trifft Saturn

Eine gute Gelegenheit zur Saturnbeobachtung bietet der Morgen des 14. Mai. Um 4:00 MESZ steht der Erdtrabant nur 2,5° nordöstlich. Um 5:00 MESZ ist der Abstand bereits auf 3° angewachsen und das Duo verblasst in der früh einsetzenden Morgendämmerung. Die beiden Himmelskörper stehen dann im Südwesten. Wer danach seinen Blick nach Osten wendet, findet dort die strahlend helle Venus in der Rolle des Morgensterns. Falls Sie am Samstag auf dem ATT ein neues Teleskop erworben haben, könnte die Begegnung am frühen Sonntagmorgen ein schöner Anlass für ein »First Light« sein! Fotos der Mond-Saturn-Konstellation sind natürlich auf unserer Astrofoto Community oder Facebookseite herzlich willkommen. Clear Skies!

Paul Hombach

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Paul Hombach

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