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Weihnachts-Komet 46P/Wirtanen

Der Komet 46P/Wirtanen steht im November noch sehr südlich am Himmel. Doch im Dezember wird er zum »Weihnachts-Komet« und sollte mit bloßem Auge einfach am Nachthimmel zu sehen sein.

Er ist kein seltener Gast aus den fernen Tiefen des Sonnensystems, sonder ein kurzperiodischer Vertreter seiner Art: Komet 46P/Wirtanen. Er hat bei seiner diesjährigen Wiederkehr allerdings einen besonders guten Lauf. Im Dezember soll er hell genug werden, um mit bloßem Auge sichtbar sichtbar zu sein. Außerdem ist er für Mitteleuropa optimal am Sternhimmel platziert. Doch ist ein wenig Geduld angesagt. Am 8. November steht der Schweifstern noch bei einer Deklination von -33° im Sternbild Chemischer Ofen. Gegen 23:30 MEZ erreicht er nur maximal 7° über dem Südhorizont. Seine Helligkeit wurde zuletzt auf etwa 70 geschätzt. Erst gegen Monatsende nimmt der Komet Fahrt auf. Seine Bahn führt in dann endlich steil nach Norden und er wird deutlich heller. Am 28. November hat er die Grenze zum Walfisch passiert und sollte schon heller als 60 sein.

46P/Wirtanen: Beste Beobachtungszeit im Dezember

Die Karte oben aus kommenden Ausgabe Abenteuer Astronomie 18 zeigt den Pfad des Kometen Wirtanen am Sternhimmel in den Monaten Dezember und Januar. In der Nacht zum 10. Dezember erreicht Wirtanen den Himmelsäquator, zieht kurz durch den östlichen Teil der Fische und wechselt am 12. Dezember ins Sternbild Stier. Am 16. Dezember steht der Komet im »Goldenen Tor der Ekliptik« d.h. zwischen den offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden (näher an letzteren). An diesem Tag tritt der geringste Erdabstand ein. 11,5 Millionen Kilometer trennen uns dann von diesem Schweifstern – das entspricht der rund 30-fachen Mondentfernung. Etwa zu dieser Zeit wird auch seine größte Helligkeit erwartet, da der Komet außerdem am 11. Dezember 2018 seinen sonnennächsten Punkt durchlaufen hat. Die Voraussagen sprechen von Helligkeiten zwischen 30 und 40. Damit wäre Wirtanen von dunklen Standorten aus ein paar Wochen lang leicht mit dem bloßen Auge sichtbar. Doch sollte man bedenken, dass sich die Helligkeit auf eine recht große Fläche verteilt – Wirtanen wird als ein diffuses mondgroßes Wölkchen erscheinen, das sich wegen seiner geringen Erdentfernung mehrere Grad pro Tag am Himmel weiter bewegt. Im letzten Dezemberdrittel wird der Komet für mitteleuropäische Beobachter so hoch stehen, dass er gar nicht mehr untergeht.

Im Januar erreicht Wirtanen das Sternbild Großer Bär und verblasst langsam. Die Tage unmittelbar nach dem Neumond am 7. Dezember dürften die besten sein, um den Kometen zu beobachten. Viel Erfolg bei der Beobachtung des »Weihnachts-Kometen 2018«!

Paul Hombach

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