Im Kern weiß jeder Teleskopbesitzer genau, was eine Montierung ist: es ist das Gerät, oder der Teil der Ausrüstung, der das eigentliche Teleskop trägt. Damit sich das Teleskop in einer gut bedienbaren Höhe befindet, ist diese Montierung häufig noch auf einem Stativ befestigt.
Dennoch ist keine Montierung wie die andere. Es gibt kleine und große Montierungen, die Teleskope mit zwei kg Gewicht oder auch mit 100 kg Gewicht tragen können. Es gibt Montierung, die einfach nur manuell bewegt werden und welche, die das Teleskop automatisch nachführen, um die Drehung der Erde im Laufe der Nacht auszugleichen. Es gibt Montierungen, die vollautomatisch ein gewünschtes Beobachtungsobjekt anfahren und im Blickfeld behalten können und welche, die wirklich nur das Teleskop tragen und manuell immer wieder neu ausgerichtet werden müssen.
Grundsätzlich unterscheidet man zuallererst parallaktische Montierungen und azimutale Montierungen. Beide Montierungsarten können jedoch grundsätzlich das Teleskop in zwei verschiedenen aufeinander senkrecht stehenden Drehachsen frei bewegen.
Parallaktische Montierungen
Bei der parallaktischen Montierung wird eine der beiden Drehachsen (Rektazension) genau an der Himmelsachse ausgerichtet, um die sich im Laufe der Nacht scheinbar die Sterne drehen. Dies hat den Vorteil, dass zur Nachführung – sei es manuell oder mit Motoren – das Teleskop nur in dieser einen Achse bewegt werden muss, um das Zielobjekt im Blickfeld zu behalten. Die zweite Drehachse (Deklination) wird nur bei der ersten Einstellung auf das Zielobjekt benötigt.
Die parallaktische Montierung findet sich in den unterschiedlichsten Bauformen:
- Die deutsche Montierung wie auf der Abbildung, wo der Block mit der Deklinationsachse direkt auf dem Block mit der Rektazensionsachse sitzt. Dieser wiederum sitzt fest auf dem Stativ / der Säule.
- Die englische Montierung, bei der die Rektazensionsachse an zwei Stellen drehbar gelagert ist.
- Die Gabelmontierung (wie sie üblicherweise bei größeren Schmidt-Cassegrain-Teleskopen genutzt wird) hält das Teleskop drehbar (Deklination) in einer Gabel, die wiederum selbst drehbar (Rektazension) befestigt ist.
- Die Einarmmontierung ist eine Spezialform der Gabelmontierung, bei der aus Gewichts- und Kostengründen nur noch ein Arm der Gabelmontierung verwendet wird.
- Eine Sonderform, der man auf den ersten Blick das Prinzip der parallaktischen Nachführung überhaupt nicht ansieht, ist die Äquatorialplattform. Diese kann andere Teleskope – üblicherweise Dobson-Teleskope – rund 20 Minuten nachführen.
Azimutale Montierung
Bei der azimutalen Montierung ist eine der beiden Drehachsen genau zum Horizont ausgerichtet. Hier dreht man das Teleskop also zuerst in die richtige Richtung und stellt es dann an der anderen Drehachse auf die Höhe über dem Horizont (bis hin zum Zenit) ein.
Auch die azimutalen Montierungen finden sich in unterschiedlichen Bauformen, von denen die bekannteste die preiswerte und gleichzeitig stabile Dobson-Montierung ist.
Auch die Giro-Montierung arbeitet nach diesem Prinzip. Hier sind die beiden Drehachsen in der Form und Größe eines Stativkopfs angeordnet. Und auch manche parallaktischen Montierungen lassen sich soweit verstellen, dass sie, anstatt an der Himmelsachse ausgerichtet zu sein, als azimutale Montierung verwendet werden können.
Sowohl parallaktische als auch azimutale Montierungen gibt es in unterschiedlichen Ausprägungen für rein manuellen Betrieb bis hin zu motorisierten Computersteuerungen mit automatischer Nachführung.
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