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Venus in unterer Konjunktion am 26. Oktober

Am 26. Oktober steht Venus in unterer Konjunktion zur Sonne. Das bedeutet, dass sie die Erde auf ihrer Innenbahn überholt. Sie zieht in diesem Jahr 6° südlich an der Sonne vorbei. Im November erscheint sie am Morgenhimmel.

Nachbarplanet in unterer Konjunktion

Venus ist in den letzten Tagen zu einer sehr schmalen Sichel geworden, sie war nur noch am Taghimmel auffindbar. Ihr Abstand zur Sonne ist kontinuierlich geschrumpft. Zuletzt gelang es dem Autor am Nachmittag des 21. Oktober, den inneren Nachbarplaneten nur 10,5° südöstlich der Sonne am Taghimmel mit einem Fernglas aufzuspüren. Die Venus stand da noch »links unterhalb« der Sonne, daher konnte die Beobachtung aus dem Schatten einer Hauswand heraus erfolgen. Wenn Venus am 26. Oktober in unterer Konjunktion steht, beträgt ihr Abstand zum Mittelpunkt der Sonne 6,3°. Venus steht südlich der Ekliptik (die rote Linie im Bild oben). Bei der letzten unteren Konjunktion im März 2017 waren die Verhältnisse für Beobachter auf der  Nordhalbkugel besser. Da zog Venus 8° nördlich an der Sonne vorbei und war mit etwas Glück sogar gleichzeitig als Abend- und Morgenstern zu sehen! Bei ihrer nächsten unteren Konjunktion am 3. Juni 2020 wird Venus die Sonne knapp verfehlen, anders als 2004 und 2012 kommt es nicht zu einem Transit.

Wechsel an den Morgenhimmel

Nach einer unteren Konjunktion bewegt sich Venus rasch in westlicher Richtung von der Sonne weg. Der Wechsel vom Abend- an den Morgenhimmel verläuft in der Regel recht schnell. Schon nach wenigen Tagen kann man damit rechnen, dass sich der Planet wieder am Morgenhimmel zeigt. Doch Venus zieht diesmal südlich an der Sonne vorbei und bleibt noch bis zum 22. November unterhalb der Ekliptik. Das macht es ein wenig schwieriger. Spezialisten werden Venus schon am 3. November um 7:00 MEZ finden können, dann steht sie kurz vor Sonnenaufgang (Sonne 2° unter dem Horizont) 5° hoch im Südosten. Der Winkelabstand beträgt 13°, nur 2,4° der Venus erscheinen beleuchtet. Am 6. November bildet Venus mit Spica im Sternbild Jungfrau und der schmalen abnehmenden Mondsichel eine sehenswerte Konstellation. Wer Venus mit dem Teleskop betrachtet, erkennt in den Tagen nach der unteren Konjunktion eine hauchdünne Sichel, die aber rasch kleiner und rundlicher wird. Wir freuen uns auf Bilder Ihrer schmalen Venussicheln, die Sie auf unserer Astrofoto-Community oder Facebookseite zeigen können! Viel Erfolg beim Beobachten!

Paul Hombach

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