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Größter Glanz des Abendsterns

Am 19. Februar erstrahlt der Abendstern Venus im größten Glanz. Venus ist in diesen Wochen optimal zu sehen. Auch für Teleskopbeobachter wird sie immer interessanter.

Wer in den letzten Tagen abends nach Westen geblickt hat, dürfte Venus kaum übersehen haben. Der Abendstern leuchtet momentan mit erstaunlicher Brillanz und ist bis nach 21:00 zu beobachten. Die Helligkeit erreicht zur Zeit beeindruckende Werte. Seit dem 2. Februar bis Anfang März liegt sie bei stolzen -48. Dass am 19. Februar ein Maximum erreicht wird ist somit eher von theoretischem Interesse – der Effekt spielt sich im hinteren Nachkomma-Bereich ab. Für Sternfreunde reicht es zu wissen: Venus ist jetzt optimal zu sehen.

Größter Glanz und großer Sonnenabstand

Strahlemanns Tochter… Venus am 13.2.2017 mit Tele [P. Hombach]
Noch verhelfen zwei weitere Faktoren der Venus zu einer perfekten Show. Der Winkelabstand zur Sonne, der im Januar maximal war, ist immer noch groß, allerdings mit abnehmender Tendenz. Anfang Februar waren es noch 45°, zum Monatsende werden es noch 33° sein. Zweites kann Venus das Beste aus diesem Abstand machen, denn die Abendsichtbarkeit fällt für Beobachter auf der Nordhalbkugel in die Zeit, da die Ekliptik – die scheinbare Sonnenbahn am Sternhimmel, entlang derer sich auch die Planeten aufhalten – nach Sonnenuntergang steil über dem Westhorizont aufragt.

Abnehmende Sichel im Teleskop

Venus wird die Erde am 25. März auf ihrer Innenbahn überhohlen (untere Konjunktion). Momentan kommt sie uns jeden Tag etwas näher, wobei wir zunehmend auf ihre dunkle Nachtseite blicken. Im Teleskop sind das die spannensten Tage für Venusbeoachter. Die Sichel wird größer und dabei immer schmaler. Am 19. Februar (größter Glanz mit -485) ist die Venus zu 25% beleuchtet und hat einen Durchmesser von knapp 41″.  Danach geht es immer schneller: Schon am 8. März zeigt die dann 52″ große Venus nur noch 10% ihrer strahenden Tagseite.  Am Tag der unteren Konjunktion hat die hauchfeine 1%-Sichel sogar fast eine Bogenminute Durchmesser. Schon jetzt lohnen Fotoversuche mit einem größeren Tele, um die Venusphase nachzuweisen.

Zugabe Planetenbegegnung

Venus, Mars und Uranus am 13.2.2017 [P. Hombach]
Wer jetzt nach Venus Ausschau hält, sollte nicht versäumen, den in der Nähe stehenden Mars zu beobachten. Dieser nähert sich seinerseits Uranus und wird am Abend des 26. Februar nur 0,6° nordwestlich des fernen Planeten  stehen. Fotografien aus dem Leserkreis sind wie immer gerne gesehen! Nutzen Sie bitte unsere Astrofoto Community oder Facebookseite. Vielen Dank und viel Spaß beim Beobachten!

Paul Hombach

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