Mars und Venus mit Mondsichel am Morgen des 8. November.
Im Zuge der Planetenparade, die sich seit Oktober am Morgenhimmel abspielt, kommt es zu einer Neuauflage des Treffens Venus-Mars. Entsprechend bahnt sich das Rendezvous schon Ende Oktober an, wenn am 30. der Abstand beider nur noch 2° beträgt. An jedem folgenden Morgen sind es ein paar Zehntelgrade weniger, bis am 3. November mit 0,7° ein Minimum eintritt. Genau genommen wird die kleinste Distanz mit 41′ um 8:37 MEZ erreicht, somit kurz nach Sonnenaufgang. Auch am Morgen des 4. November ist das Planetenpaar mit 0,8° Entfernung noch beeindruckend. Bis zum 7. November wächst der Abstand langsam auf 2° an, wobei sich an diesem Morgen noch der abnehmende Mond dazu gesellt und mit Venus und Mars ein Dreieck bildet, das gut in ein 4° Gesichtsfeld passt.
Einen Tag später ziert etwas den Osthorizont, das man sonst gerne im Fußball sieht: eine Vierkette! In diesem Fall besteht sie aus Jupiter, Mars, Venus und Mond. Wie schon im Februar sind Venus und Mars relativ zur Sonne in unterschiedlichen Richtungen unterwegs, nur diesmal mit umgekehrten Vorzeichen. Jetzt ist es Venus, die sich der Sonne nähert – sie stand am 26. Oktober mit 46,5° in größter westlicher Elongation, während Mars seinen Abstand ausbaut.
Am 25. Oktober war Venus zu 50% beleuchtet (Dichotomie). Am 8. November sind es schon wieder 57%. Auch den nur 1
Die gegenseitige Bewegung von Mars und Venus lässt sich sowohl mit bloßem Auge als auch mit einem Fernglas ideal verfolgen. In einem Feldstecher mit 8× Vergrößerung und 6° Gesichtsfeld am Himmel sind Venus und Mars zwischen dem 20. Oktober und 15. November wochenlang gemeinsam zu sehen (bis zum 31. Oktober inklusive Jupiter!).
Dazu kommt es zu engen Begegnungen mit Hintergrundsternen, an denen die Bewegung der Planeten vor dem Sternhimmel verfolgt werden kann. Am 6. November passiert Venus β Virginis 0,25° nordöstlich, am 13. November η Virginis nur 0,1° nördlich. Mars ist am 8. November nahe β Virginis zu finden.
Paul Hombach
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