Zum ersten Mal seit 7½ Jahren ist wieder eine totale Mondfinsternis in voller Länge im deutschen Sprachraum sichtbar, wenn auch erst zu einer unbequemen Uhrzeit weit nach Mitternacht. Vollständig im Erdschatten befindet sich der Vollmond dabei gut 70 Minuten lang von 4:11 MESZ bis 5:23 MESZ, teilweise im Kernschatten von 3:07 MESZ bis 6:27 MESZ und teilweise im Halbschatten von 2:10 MESZ bis 7:24 MESZ: Die ersten schwachen Anzeichen der Verfinsterung sollten sich gegen 2:40 MESZ bemerkbar machen, wenn der Mond schon deutlich in den Halbschatten vorgedrungen ist.
Da sich selbst im Osten Deutschlands die Dämmerung erst gegen 5:30 MESZ sichtbar zu machen beginnt, kann die totale Phase praktisch überall an dunklem Himmel beobachtet werden: Je nach Klarheit der Erdatmosphäre – die unter anderem durch starke Vulkanausbrüche der Vormonate moduliert wird – erscheint der Mond dabei dunkel- bis hellrot, durch Sonnenlicht, das in den Kernschatten gebrochen und gestreut wird. Zusammen mit dem Sternhimmel im Hintergrund ergeben sich so reizvolle Beobachtungen mit dem Feldstecher und auch Fotomotive. Je weiter westlich man sich befindet, desto höher steht der Mond bei Totalitätsende noch über dem Horizont. Auch die zweite partielle Phase hat danach noch ihren Reiz, wenn der noch teilweise »angefressene« Mond immer tiefer in der heller werdenden Dämmerung über der Landschaft steht, einen freien Westhorizont vorausgesetzt.
Die Beobachtung lohnt sich unbedingt, denn ähnlich gute Bedingungen eine Totale Mondfinsternis vollständig im deutschen Sprachraum beobachten zu können, werden erst wieder im Dezember 2029 gegeben sein. Bei allen zwischenzeitlich stattfindenden Totalen Mondfinsternissen werden Deutschland, Österreich und die Schweiz stets nahe des Randes der Sichtbarkeitszone für die Totalität liegen (ausführlicher Artikel in interstellarum 99).
Daniel Fischer
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