Das war ein klarer Hinweis darauf, dass das Standardbild dieser Art von Sterntod, der Zusammenbruch eines Sterns großer Masse — und damit auch Leuchtkraft — der Wirklichkeit entsprach. Bloß fehlte bislang der letzte Beweis: Nach dem Verblassen der Supernova musste der mutmaßlich explodierte Stern verschwunden sein. Ende März haben zwei praktisch zeitgleich erschienene Arbeiten nun derartige Bilder für gleich drei Fälle präsentiert, keines davon ein ästhetischer Gewinn, aber die entscheidenden Pixel sind jeweils verblasst. Manches erwartete Szenario hat sich genau bestätigt, aber es gab auch Überraschungen.
Darunter ist der Fall der Supernova 2003gd in Messier 74: Hier ist eindeutig ein roter Überriese von 6 bis 13 Sonnenmassen mit Spektraltyp M verschwunden, während die Supernova noch glüht. Bei SN 1993J hingegen hat sich die Explosion in einem Binärsystem ereignet: Explodiert ist vermutlich ein Stern von 15 Sonnenmassen, der bei seiner schnelleren Evolution viel Masse an einen nur etwas masseärmeren Begleiter verlor. Dieser schwoll auf 22 Sonnenmassen an, während der explodierte Stern zu einem Überriesen des Spektraltyps K (statt M) mutierte. Die neuen Beobachtungen zeigen nun, dass der Begleiter noch vorhanden ist, der K-Überriese aber nicht mehr. Und ebenfalls verschwunden ist der Leuchtkräftige Blaue Veränderliche NGC 266_LBV 1 von rund 50 Sonnenmassen, der damit als Vorgänger der Supernova 2005gl feststeht — was eine Überraschung ist, weil solch massereiche Sterne gemäß heutigen Entwicklungsmodellen nicht schon in der LBV-Phase explodieren sollten. Das gibt zu denken: Womöglich kann den prominenten LBV Eta Carinae in unserer eigenen Milchstraße sein Ende früher ereilen als gedacht!
Daniel Fischer
Veröffentlichung zu den ersten beiden Supernovae: arxiv.org/abs/0903.3772 | |
Mitteilung zum Hubble Space Telescope: hubblesite.org/newscenter/archive/releases/2009/13/full |
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