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Perseiden 2017: Sternschnuppen im Mondlicht

Die Sternschnuppen der Perseiden werden in diesem Jahr vom abnehmenden Mond gestört. Trotzdem lohnt sich eine Beobachtung, da auch mit hellen Meteoren zu rechnen ist.

Alle Jahre wieder: Die Perseiden sind der prominenteste Meteorstrom des Jahres. Die auch als »Tränen des Laurentius« bezeichneten Sternschnuppen gehen auf winzige Teilchen des Kometen 109P/Swift-Tuttle zurück, der die Sonne in 130 Jahren umrundet. Das  Maximum wird in diesem Jahr am 12. August um 22:00 MESZ erwartet. Dann beträgt die größte Rate rund 150 Schnuppen pro Stunde. Diese Angabe ist allerdings nur ein theoretischer Wert, der für optimale Bedingungen gilt. Tatsächlich gibt es diesmal einen besonderen Störenfried: Den abnehmenden Mond.

Der Mond stört das Vergnügen

Fünf Tage nach Vollmond zeigt sich der Erdtrabant immer noch zu 74% beleuchtet. Er geht am Abend des 12. August für 50° Nord und 10° Ost um 23:02 MESZ auf. Schwächere Meteore werden seinem Licht zum Opfer fallen, doch die Perseiden warten stets mit einigen hellen Exemplaren auf, die mit 60km/s über den Himmel huschen. Bei der Beobachtung ist es sinnvoll, sich von direktem Mondlicht abzuschirmen. Das ist nicht ganz leicht, da der Mond nur rund 50° vom Sternbild Perseus entfernt steht, dem scheinbaren Ausgangspunkt des Schnuppenregens.

Sternschnuppen aus dem Perseus

Ihren Namen verdanken die Perseiden dem Sternbild Perseus. Es sieht so aus, als hätten die Schnuppen ihren Ursprung in diesem Sternbild (vgl. Abb. oben). Das ist ein rein perspektivischer Effekt, der entsteht, wenn die Erde die Staubwolke durchquert, die der Ursprungskomet auf seiner Bahn hinterlassen hat. Das ist etwa so, wie wenn man durch Schneegestöber fährt, und die Schneeflocken alle scheinbar von einem Punkt in Fahrtrichtung  kommen. Gegen Morgen steigt der Perseues höher und die Zahl der sichtbaren Sternschnuppen nimmt zu. Die Perseiden sind ein Meteorstrom, der von Mitte Juli bis in die zweite Augusthälfte für mehrere Wochen aktiv ist, auch wenn die Fallrate rund um den 12. August ein ausgeprägtes Maximum zeigt. Da der Mond auf dem Rückzug ist, kann es sich in den nächsten Tagen noch lohnen, nach Perseiden Ausschau zu halten.

Machen Sie es sich bequem!

Man muss nicht in Richtung des Radianten blicken, um die Sternschnuppen zu sehen. Nehmen Sie sich eine Liege, ziehen Sie sich warm genug am, schirmen Sie sich von hellen Lichtquellen ab und schauen so am den Himmel, dass Sie entspannt ein möglichst großes Stück Firmament überblicken. Dann sollte Ihre Geduld mit einigen hellen Perseiden pro Stunde belohnt werden! Sie können Ihre Beobachtungsberichte oder Fotos gerne auf unserer Facebookseite teilen. Viel Spaß beim Beobachten!

Paul Hombach

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Paul Hombach

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