Am 8.2. ist Neumond. Das ist ein Montag – der Rosenmontag, vielerorts ein „Feiertag“ im wahrsten Wortsinn. Somit steht ein verlängertes Neumondwochenende bevor, für das die Sterne des Winterhimmels günstig stehen. Lediglich das Wetter muss mitspielen! Das bietet der Nachthimmel am Karnevalswochenende: Wenn Sie am Abend um 20:00 Uhr einen dunklen Standort mit freier Horizontsicht aufgesucht haben, beginnen Sie Ihren Himmelsspaziergang im Westen. Dort steht noch das Pegasus-Quadrat, ein Überbleibsel des Herbsthimmels. Der linke obere Kastenstern ist Ausgangspunkt einer Dreierkette von Sternen, die sich in östlicher Richtung erstreckt. Das ist das Sternbild Andromeda. Haben Sie ein Fernglas dabei? Nehmen Sie den mittleren Stern der Dreierkette ins Visier. Der ist seinerseits Beginn einer Reihe dreier Sterne, die senkrecht nach oben abzweigt. Folgen Sie dieser Reihe, so finden Sie nahe des letzten Sterns einen Nebelfleck, der unter guten Sichtverhältnissen schon mit bloßem Auge zu erkennen ist. Es ist M 31, die Andromedagalaxie, die große Nachbarin unserer Milchstraße. Über 2 Millionen Jahre ist das Licht dieses auf 800 Milliarden Sonnenmassen geschätzten Systems unterwegs, bis es Ihr Auge erreicht.
Verlängern Sie nun die Sternkette der Andromeda in Richtung Zenit. Sie finden ein Sternbild, das an ein auf dem Kopf stehendes Y erinnert. Das ist der Perseus. Auch hier kann sich Ihr Fernglas nützlich machen. Betrachten sie den hellen Stern in der Mitte, an dem sich das Y verzweigt. Das ist Mirphak, mit 1
Fast im Zenit leuchtet einer der hellsten Sterne des nördlichen Himmels: Kapella im Sternbild Fuhrmann. Bevor Sie nun Nackenschmerzen bekommen, weil Sie permanent so hoch an den Himmel starren, wenden Sie den Blick nach Süden. Unterhalb des Fuhrmanns stoßen Sie auf das Sternbild Stier mit dem rötlichen Aldebaran. Auch diese ferne Sonne scheint eingebettet in eine lockere Gruppe von Sternen – den offenen Sternhaufen der Hyaden. Wieder steigert ein Blick mit dem Fernglas das Beobachtungsvergnügen. Wo sie schon mal dabei sind: Versäumen Sie nicht einen Abstecher zum schönsten offenen Sternhaufen überhaupt, den Plejaden, zu finden etwa 6° rechts oberhalb der Hyaden.
Im Südosten steht das bekannteste Wintersternbild überhaupt, der Orion. Unverkennbar ist eine Reihe etwa gleich heller Sterne, die den Gürtel der Figur bilden. Gestatten Sie sich hier mal einen Blick unter die Gürtellinie: Nur 4° südlich finden Sie M 42, den berühmten Orionnebel. Sie blicken auf eine gewaltige Gaswolke in über 1000 Lichtjahren Entfernung, aus der heute noch neue Sterne entstehen. Mit freiem Auge ist es schwer, mehr als schwaches Schimmern zu entdecken, aber schon mit dem Fernglas ist der Orionnebel beeindruckend! Der rechte untere Stern des Orions ist Rigel, der ebenso wie Aldebaran im Stier und Kapella im Fuhrmann zum sogenannten Wintersechseck gehört. Dieses Sechseck komplettieren Sirius im Großen Hund (der hellste Stern am irdischen Nachthimmel), Prokyon im Kleinen Hund und Pollux in den Zwillingen.
Inzwischen ist es vielleicht schon 21:00 Uhr geworden. Werfen Sie nun noch einen Blick nach Osten, wo der Löwe aufgegangen ist. Dieses Frühlingssternbild erinnert in der Form an ein altmodisches Bügeleisen. Und unterhalb des Löwen, tief über dem Horizont, leuchtet ein heller Punkt. Dies ist kein Stern, sondern ein Planet. Sogar der größte des Sonnensystems: Jupiter. Der ist soeben aufgegangen und wird die ganze Nacht über zu sehen sein. Viel Spaß beim Beobachten!
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