Nach dem gewaltigen Ausbruch des Kometen 17P/Holmes im Oktober 2007, bei dem die freigesetzte dichte Staubwolke urplötzlich eine Koma 2. Größe schuf, wo eben noch eine der 17. gewesen war, expandierte der Komet fortwährend. Irgendwann war die Staubwolke so groß und so lichtschwach geworden, dass kein Nachweis mehr möglich war, doch der Staub von 2007 zieht natürlich weiter um die Sonne: auf Bahnen, die derjenigen von Holmes ähnlich aber nicht identisch sind. Die Teilchen wurden mit einer gewissen Geschwindigkeit aus dem Kometenkern geschossen und sind seither auch dem Strahlungsdruck der Sonne ausgeliefert. Ihre Bahnen bleiben dabei aber Ellipsen, und die Teilchen finden sich nach rund 6 bis 8 Jahren – in etwa der Umlaufszeit des Kometen – wieder in der Nähe des Ausbruchs zusammen. Dadurch konzentriert sich die Staubwolke im Raum wieder und sollte sich auch wieder beobachten lassen. Erste Beobachtungen sind bereits tatsächlich gelungen und sollten in den kommenden zwei Jahren noch einfacher werden.
Die erfolgreiche erste Sichtung gelang finnischen Amateurastronomen am 17. und 19. Februar mit ferngesteuerten Teleskopen in Australien: Sie konzentrierten sich auf den Zeitraum, in dem die Erde durch die Bahnebene von Holmes tritt und die Teilchendichte entlang der Sichtlinie maximal wird. Dabei schauten sie in Richtung des Bahnpunktes gegenüber dem Ort des Ausbruchs, den im Jahr zuvor der Komet passiert hatte – und tatsächlich war dort ein vorhergesagtes Muster schwacher Staubstreifen nachzuweisen! Am 19./20. August geht die Erde abermals durch die Bahnebene, und noch mehr Staub sollte bis dahin den Raumpunkt erreicht haben, der dann bei 14h Rektaszension und –31° Deklination liegt. Die ersten Teilchen nähern sich aber bereits dem ursprünglichen Ausbruchsort, wo sie ab diesem November eintreffen sollten: Von diesem Oktober bis Ende 2014 lohnen sich dann tiefe Himmelsaufnahmen dieser Region (zwischen R.A. 1h und 4h und Dekl. +27° bis +50°), um die Entwicklung der konvergierenden Staubwolke zu dokumentieren. Aus ihrer Gestalt könnte sich mehr über den immer noch nicht wirklich geklärten Mechanismus des großen Ausbruchs lernen lassen.
Daniel Fischer
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