Normalerweise sind Krater bis zu mehrere Kilometer tiefe Vertiefungen in der Mondoberfläche, die auch zum Teil mit Lava gefüllt sein können. Es gibt jedoch eine prominente Ausnahme: Wargentin. Dieser 84km durchmessende Krater ist randvoll gefüllt mit Lava. So gleicht er mehr einer Hochebene als der Vertiefung eines üblichen Kraters. Kurz vor Vollmond am Abend des 27. und 28. April steht der Terminator günstig, um diesem Beobachtungsziel einen Besuch abzustatten.
Besonders bei sehr flacher Sonneneinstrahlung ist die Wirkung einer erhabenen Hochebene eindrucksvoll. Dabei ist bei genauere Betrachtung zu erkennen, dass die Lava den Krater Wargentin nicht nur aufgefüllt hat, sondern sie sogar über den Wall im Westen und Nordwesten hinweggeflossen ist. Im Südwesten erreicht dieser eine Höhe von etwa 400m über dem umgebenden Terrain.
Der flache Sonnenstand macht auch ein weiteres Merkmal von Wargentin sichtbar. Auf dem Boden der »Hochebene« ist ein komplexes System von Meeresrücken zu erkennen. Insgesamt werden etwa fünf einzelne Ausläufer des Systems sichtbar. Die drei größten Segmente bilden ein Muster, das nach dem englischen Mondkartografen Thomas Gwyn Elger (1836–1897) an den Abdruck eines Vogelfußes erinnern soll.
Im Südosten ist Wargentin mit dem etwas kleineren Nasmyth (76km) verbunden. Benannt wurde der Krater Wargentin nach dem schwedischen Astronomen Pehr Wilhelm Wargentin (1717–1783), dessen Interesse an der Astronomie im Alter von zwölf Jahren nach der Beobachtung einer totalen Mondfinsternis geweckt wurde. Lambert SpixAnzeige
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