Spix' Blick zum Mond

Spix‘ Blick zum Mond: Rima Hadley – auf den Spuren von Apollo 15

Das spektakuläre Landegebiet der Apollo-15-Mission liegt nahe der Rima Hadley (Hadleyrille) im Schatten der Montes Apenninus (Apenninen). Sie hatte das Ziel, Daten zur Entstehung der beiden Formationen zu sammeln. Die Landung auf dem Mond erfolgte am 30. Juli 1971 nahe der Rima Hadley. Insgesamt wurden etwa zwei Tage und 18 Stunden auf der Mondoberfläche verbracht, die »Mondausflüge« dauerten dabei etwas mehr als 18 Stunden. Es war die erste Mission, in der auch ein Mondrover verwendet wurde, damit größere Entfernungen überbrückt werden konnten. Am frühen Morgen des 7. April steht der Terminator wieder nahe dem Missionsgebiet, das sich dann gut erkunden lässt.

Zwei Krater als Wegweiser

Abb. 2: Die Landestelle von Apollo 15 in der Nähe der Rima Hadley. [NASA/GSFC/Arizona State University]
Visuell kann man der Landestelle von Apollo 15 sehr nahekommen. Als Wegweiser dienen die beiden großen Krater Aristillus (55km) und Autolycus (39km) nördlich des Landeplatzes. Wird die Linie Aristillus-Autolycus in Richtung der Apenninen verlängert, stößt man auf ein auffallend ebenes Areal: den Palus Putredinis (Sumpf der Fäulnis), der im Südosten durch ein Vorgebirge der Apenninen begrenzt wird. Dicht hinter diesem Ausläufer befindet sich der kleine Krater Hadley C (6km), der bereits in einem kleinen Teleskop mit 80mm Öffnung sichtbar wird.
Abb. 3: Panorama der Hadleyrille vom 31. Juli 1971 – aufgenommen von dem Astronauten James B. Irwin. [NASA]
Bei gutem Seeing erkennt man jetzt auch schon die ersten Abschnitte der Rima Hadley nahe dem Krater. Diese Stelle befindet sich etwa 30km vom Apollo-15-Landeplatz entfernt. Ist die Luft sehr ruhig lässt sich die Rille weiter nach Nordosten verfolgen, bis sie eine scharfe Biegung nach Nordwesten vollzieht. Nur wenige Kilometer von dieser Biegung entfernt befindet sich die Landestelle von Apollo 15. Mit steigender Teleskopöffnung sind größere Abschnitte der Rille zu erkennen.

Vulkanischer Ursprung

Auf dem Mond gibt es zwei typische Arten von Rillen: gerade und gewundene. Wie andere gewunden Rillen des Mondes ist auch Rima Hadley nach dem Stand heutiger Forschung vulkanischen Ursprungs. Entweder ist die Rille Überbleibsel einer unterirdischen Lavaröhre, durch die ehemals vulkanisches Gas und Lava floss und deren Decke später durch seismische Einwirkungen einstürzte oder sie entstand durch einen Lavastrom, der sich aus einem vulkanischem Schlot mit dem wohlklingendem Namen Běla ergoss. Lambert Spix

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