Die große Wallebene Posidonius ist eines der herausragenden Beobachtungsobjekte während des ersten Viertels eines Mondumlaufs. Doch auch bei abnehmenden Mond ist für Nachteulen der große Einschlag ein schönes Beobachtungsobjekt. In der Nacht vom 7. auf den 8.12.17 steht Posidonius am Terminator und gibt eine Vielzahl seiner reizvollen Details preis. Die vermutlich 3,5 Milliarden Jahre alte Wallebene gleicht einer flachen Schüssel und ist komplett mit Lava überflutet. Der 1800m hohe Wall ist stark erodiert. Im Westen zum Mare Serenitatis (Meer der Heiterkeit) hin wird er immer flacher. Dort ist er fast von der Lava des Mare Serenitatis überflutet worden.
Der markante Gebirgszug innerhalb der Ebene ist ein interessantes Detail. Vermutlich ist die langgestreckte Erhebung durch Abrutschungen des inneren Walls entstanden. Der Gebirgszug beginnt am südöstlichen Kraterrand in Höhe des nahe liegenden Kraters Chacornac und verläuft dann leicht spiralförmig in das Kraterinnere. Dabei umschließt die Erhebung im Nordosten den aus mehreren kleinen Gipfeln bestehenden Rest des Zentralgebirges. Der 11km großen Binnenkrater Posidonius A liegt in unmittelbarer Nähe, fast mittig der Wallebene. Beide Strukturen sind in einem Teleskop mit kleiner Öffnung zu erkennen. Bei gutem Seeing kann auch der nur 2km große Kleinkrater Posidonius C, südöstlich von Posidonius A sichtbar werden. Bei hohem Sonnenstand, z.B. bei Vollmond, zeigt sich um diesen kleinen Krater herum ein ausgeprägter heller Strahlenkranz auf dem dunklen Basaltuntergrund.
Ein besonderes Highlight von Posidonius ist ein Rillensystem. Im Teleskop werden davon hauptsächlich zwei Rillen erkennbar, die fast parallel zueinander in Nordwest-Südost-Richtung verlaufen. Die östliche verläuft praktisch mittig durch die Wallebene zwischen Zentralgebirge und Posidonius A hindurch und die westliche Rille befindet sich nahe dem westlichen Wall. Diese ist im Gegensatz zur gerade erscheinenden erstgenannten Rille sehr stark gewunden.
Der Krater Posidonius ist nach dem griechischen Philosophen Poseidonios benannt. Die Namen von Philosophen trifft man häufiger auf dem Mond an. Das liegt vor allem an dem italienischen Priester und Astronomen Giovanni Battista Riccioli (1598–1671). Riccioli gab vielen Formationen des Mondes Namen, die bis heute noch Gültigkeit haben. So benannte er Krater nach berühmten Philosophen und Wissenschaftlern. Die hellen Bereiche wurden als Terra (Land) und die dunklen Ebenen als Mare (Meer) bezeichnet. Lambert Spix
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