Am 9. Juni 2018 – einige Tage vor Neumond – ergibt sich noch ein kurzes Fenster für die Mondbeobachtung am frühen Morgen. Jetzt beginnt der Sonnenuntergang am Mare Humorum (Meer der Feuchtigkeit) und lässt seine angrenzenden Formationen plastisch erscheinen. Highlight ist die Wallebene Gassendi (siehe Spix‘ Blick zum Mond vom 25. Januar 2018). Aber auch weniger bekannte Ziele lohnen einen Besuch, wie z.B. die Wallebene Doppelmayer, die nach dem deutschen Mathematiker und Astronomen Johann Gabriel Doppelmayr (1677–1750) benannt wurde.
Der 63km große Doppelmayer erscheint in Richtung des Zentrums des Mare Humorum geneigt. Das nordöstliche Segment des Walls ist vollständig von der Lava des Mondmeeres überflutet. Der Grund in diesem Areal wirkt deshalb auch sehr glatt, währen der restliche Kraterboden von konzentrischen Hügelketten bedeckt ist. Hervorstechend ist, die wie aus einem einzelnen massiven Berg zu bestehen scheinende zentrale Erhebung von Doppelmayer.
Nach Sonnenaufgang werden die glatt wirkenden Flanken des Berges beleuchtet und die Nachtseite wirft einen langen Schatten. Jetzt gleicht die zentrale Erhebung einer gigantischen Pyramide mit etwa 1300m Höhe. Damit überragt die Erhebung vermutlich den etwa 1000m hohen Kraterrand.
Steht ein Teleskop mit großer Öffnung zur Verfügung, sollte auch ein Beobachtungsversuch des kleinen Kraters unternommen werden, der fast genau auf dem Gipfel des Gebirges zu finden ist. Westlich von Doppelmayer beginnt das 131km lange Rillensystem Rimae Doppelmayer und verläuft parallel zum Rand des Mare Humorum nach Norden. Lambert SpixAnzeige
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