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Rekord-Mondfinsternis mit Hindernissen

Am Abend des 27. Juli tritt der Vollmond in den Kernschatten der Erde. Dort wird er so lange verweilen wie sonst bei keiner anderen »MoFi« im 21. Jahrhundert: Eine Stunde und 43 Minuten Totalität sorgen für die Rekord-Mondfinsternis des 21. Jahrhunderts. Doch eine geringe Höhe über dem Horizont und die helle Dämmerung erschweren die Beobachtung.

Verlauf der »Rekord-Mondfinsternis«

Eine Stunde und 43 Minuten dauert es, bis der Mond den irdischen Kernschatten nahezu zentral ostwärts durchlaufen hat. Die  Totalität dauert von 21:30 bis 23:13 MESZ. Bei ihrem Ende steht der Mond je nach Standort im deutschen Sprachraum erst zwischen 10° und 18° hoch am Himmel. Die geringe Höhe des Mondes über dem Horizont ist also ein Beobachtungshindernis bei dieser Finsternis. Teile der Mondfinsternis entgehen uns sogar. Wenn der Mond um 20:24 MESZ den Kernschatten der Erde berührt und die partielle Phase beginnt, ist er im ganzen deutschen Sprachraum noch nicht aufgegangen, dafür steht die Sonne noch am Himmel. Für Standorte, die weiter im Südosten liegen, lässt sich bei Mondaufgang noch ein Teil der partiellen Phase sehen. In Wien (20:30 MESZ) oder München (21:00 MESZ) geht der Mond vor Beginn der Totalität auf. Ein partieller MoFi-Aufgang in der Dämmerung kann dort ein schönes Motiv für Naturfotografen sein. Weiter nordwestlich (Köln, Hamburg je etwa 21:20 MESZ) erscheint der Mond erst kurz vor Eintritt der totalen Phase. Wenn er – je nach Horizont – endlich sichtbar wird, ist er ausgerechnet dann besonders kontrastarm, wenn die Dämmerung noch hell ist – das zweite Beobachtungshindernis. Dank der langen Totalität wird man aber überall im »Abenteuer-Astronomie-Land« in den Genuss eines gänzlich verfinsterten Mondes kommen. Die nachfolgende partielle Phase, die um 0:19 MESZ am 28. Juli endet, ist dann umso besser bei höherem Mondstand und dunklerem Himmel zu bewundern.

»Jahrhundert MoFi« plus Marsopposition!

Schaut man sich eine Liste aller Mondfinsternisse des 21. Jahrhunderts an, so sticht die Rekord-Mondfinsternis vom 27. Juli 2018 tatsächlich heraus. Die Längen der totalen Verfinsterung pendeln da typischerweise um den Wert von einer Stunde. Der Rekordwert der diesjährigen Mondfinsternis wird erst am 26. Juni 2029 noch einmal fast erreicht, wenn der Mond mit einer Stunde 42 Minuten nur eine Minute kürzer im Kernschatten verweilt. Was die Häufigkeit von totalen Mondfinsternissen betrifft, so sind im Schnitt von einem bestimmten Standort aus vier pro Jahrzehnt zu erwarten. Aber so günstig und hoch am Himmel wie zuletzt am 28. September 2015 wird für Europa erst wieder die »MoFi« vom 20. Dezember 2029 ausfallen. Die nächste in Europa beobachtbare totale Mondfinsternis ist am frühen Morgenhimmel des 21. Januar 2019 zu sehen.

Zeitgleich mit der Rekord-Mondfinsternis vom 27. Juli tritt die Marsopposition  ein. bei voraussichtlich bestem Wetter werden vielerorts öffentliche Beobachtungen angeboten – eine Mondfinsternis und Marsopposition am gleichen Tag: Was für ein Fest für Astronomiefans! Wir freuen uns auf Ihre Beobachtungsberichte und Fotos der Mondfinsternis auf unserer Astrofoto Community oder Facebookseite. Viel Spaß beim Beobachten!

 

Paul Hombach

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  • Jetzt verstehe ich auch den Begriff "Abenteuer".
    Wenn man sich ein eigenes Foto-Teleskop für das abendliche Hobby leistet, wirds am "Abend teuer".

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Paul Hombach

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