Er gehört zu den bekanntesten Astro-Motiven, aber nur wenige haben ihn tatsächlich selbst gesehen: Der Pferdekopfnebel gilt als Phantom des Winterhimmels. Doch wenn man weiß, worauf man achten muss und mit der richtigen Technik ansetzt, ist er durchaus erreichbar – umgeben von einer spannenden Himmelsregion um die Gürtelsterne des Orion.
Die drei Gürtelsterne des Orion, von Westen nach Osten Mintaka, Alnilam und Alnitak, gehören zu den markantesten Mustern des Winterhimmels. In einem Radius von nur 1° rund um Alnitak alias ζ Ori befindet sich ein Reich aus Reflexions- und Emissionsnebeln, die unter den richtigen Voraussetzungen beobachtet einen beeindruckenden Formen- und Strukturreichtum bieten. Der berühmteste ist der Pferdekopfnebel B 33 vor dem hellen Hintergrund von IC 434.
Doch vor die erfolgreiche Sichtung sind einige Hürden gesetzt. Die erste ist der enorme Helligkeitsunterschied zwischen dem Stern und den Nebeln. Alnitak ist 1,7 m hell, die umgebenden Nebel weisen jedoch Flächenhelligkeiten von höchstens 22m/arcsec2 auf. Der Stern überstrahlt die schwachen Nebel mit Leichtigkeit und erzeugt Streulicht und Geisterbilder. Eine saubere, erstklassige Optik ist hier Gold wert. Ein anderer Weg, ζ Ori zu entgehen, ist ihn außerhalb des Gesichtsfeldes zu platzieren. Das erfordert entweder eine höhere Vergrößerung oder ein Okular mit kleinerem Gesichtsfeld. Da Nebel aber generell am hellsten erscheinen, wenn die Minimalvergrößerung eingesetzt wird, ist guter Rat zunächst teuer.
Meine Empfehlung ist, einen gutem Kompromiss zu suchen, bei dem der Stern nicht stört. Ich versuche (…)
Den ausführlichen Praxistipp von Ronald Stoyan mit Aufsuchhilfen, Fotos, Zeichnungen und zusätzlichen Infos zur Physik des Pferdekopfes finden Sie in der aktuellen Ausgabe 6 (Dezember/Januar 2017, Seiten 44-47) von Abenteuer Astronomie. Das Heft bekommen Sie am Kiosk, direkt bei uns im Abonnement oder im Oculum Shop.
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