Manch einer mag sich vor dem 25. April gedacht haben, man würde kaum etwas von einer Mondfinsternis sehen, bei der der Vollmond nur Bogenminuten weit und für gerade einmal 27 Minuten in den Kernschatten der Erde eintreten würde – umso größer dann die Überraschung, wie auffällig der Effekt für das bloße Auge einerseits und für Fototechniken jedweder Art andererseits tatsächlich war. Bei der Beobachtung im Fernglas oder Teleskop war die Verfinsterung allerdings weniger auffällig. Der nicht bedachte Grund, warum die Mondfinsternis unterschätzt wurde: Auch der innere Bereich des Halbschattens der Erde ist bereits ziemlich dunkel, so dass sich selbst vor und natürlich während der Partialität ein ausgeprägter Schatten über einen viel größeren Bereich des Vollmonds legte als was letztlich in den Kernschatten geriet! Und das war mit der »Vergrößerung 1׫ des unbewaffneten Auges eben besonders deutlich zu erkennen, genau so wie mit kontrastreich arbeitender Fotografie.
Diese Mondfinsternis gehört zu einem Trio aus drei Finsternissen in Zweiwochenrhythmus: Als nächstes folgt am 9./10. Mai eine ringförmige Sonnenfinsternis, die nur bei Sonnenaufgang in Australien Land berührt, und am 25. Mai gibt es eine weitere Mondfinsternis, gegen die diejenige vom April sogar groß war: Dann wird der Mond nur eine halbe Stunde lang den Außenrand des Halbschattens der Erde streifen, was eine allenfalls mit aufwendigen Fototricks nachweisbare minimale Verdunklung verspricht, und das im Wesentlichen auch nur für Südamerika.
Daniel Fischer
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