Der Sternausbruch im Delfin am 14. August, der bereits nach wenigen Stunden als klassische Nova erkannt worden war, hat in der folgenden Woche für eine Menge Aufregung gesorgt: Die Helligkeitsentwicklung – teilweise mit dem bloßen Auge zu verfolgen – machte es spannend, und das Spektrum, das bereits mit Amateurmitteln detailliert untersucht werden konnte, veränderte sich mitunter abrupt. Zunächst war die Helligkeit von 6,m8 bei der japanischen Entdeckung – höchstens einen halben Tag vorher hatte das Sternsystem noch seine Ruhehelligkeit von 17m gehabt – auf 6,m0 in der ersten »europäischen« Nacht gestiegen, dann auf 5,m0 in der folgenden: Der »neue Stern« war jetzt selbst an suburbanem Himmel mit bloßem Auge zu sehen. Das Maximum wurde gegen Mittag des 16. August mit etwa 4,m4 erreicht: Nun war die Nova Del 2013 die hellste Nova seit 2007, die hellste des Nordhimmels seit 1999 und unter den Top 30 aller jemals beobachteten Novae. Es folgte ein rascher Abstieg – aber nur bis auf etwa 4,m9, wo die Nova erst mehrere Tage lang verharrte, bis wieder ein langsamer Helligkeitsabfall einsetzte. Eine Woche nach dem Ausbruch lag die Nova Delphini 2013 genau eine Größenklasse unter dem Maximum und zwei Wochen danach bei bei 6,m6. Um 2 Größenklassen unter das Maximum zu fallen, hatte sie rund 11 Tage gebraucht und sich damit als »schnelle Nova« erwiesen.
Mit dem Wechsel der Helligkeit gingen auch erhebliche Veränderungen im Lichtspektrum der Nova einher, das wegen ihrer großen Helligkeit bereits mit relativ einfachen Amateurspektrografen zu untersuchen war: Zunächst zeigten vor allem die Balmerlinien des Wasserstoffs ausgeprägte P-Cygni-Profile mit Emission und Absorption dicht nebeneinander. Dies ist das untrügliche Indiz für mit großer Geschwindigkeit expandierendes Gas. Als der Helligkeitsabfall nach dem überraschenden Plateau am 19. August wieder einsetzte, veränderte sich das Nova-Spektrum aber plötzlich: Binnen weniger Stunden verschwanden die Absorptionskomponenten der Wasserstofflinien, bei anderen Gasen aber nicht.
Aus der Nova Del 2013 wird die Forschung viel lernen können: Nicht nur unzählige Amateurinstrumente sind rund um die Uhr auf sie gerichtet sondern auch viel professionelles Gerät, bis hin zu Hochenergie-Satelliten (Gamma-Emission: ja, Röntgenstrahlung: nein). Viele der Ergebnisse werden auch nahezu in Echtzeit publiziert: Das kostenlos lesbare »Astronomer’s Telegram« ist dank der Nova Delphini populärer denn je geworden.
Daniel Fischer
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