Die Sonde ist klein (248kg plus Treibstoff) und ihre Aufgabe exotisch, aber Start des Lunar Atmosphere and Dust Environment Explorer (LADEE) der NASA kurz vor Mitternacht Ortszeit am 6. September hat Aufsehen wie selten erzeugt – und das auch ganz buchstäblich. Dabei halfen das weithin klare Spätsommerwetter an der US-Ostküste und detaillierte Beobachtungshinweise in den Medien: Noch aus großer Distanz wurden das Aufsteigen der Minotaur-V-Rakete von der Insel Wallops vor dem US-Bundesstaat Virginia aus und ihre Stufentrennungen am Himmel beobachtet. Aber das war erst der Anfang: Auf gleich drei Weisen sind die Öffentlichkeit – bzw. Teilgruppen davon – nun explizit aufgerufen, sich an der vorerst letzten Mondmission der NASA aktiv zu beteiligen. Dabei dürften die meisten bis zum Start von LADEE noch nicht einmal gewusst haben, dass der Mond überhaupt so etwas wie eine Atmosphäre – technisch korrekt: eine Oberflächen-Grenz-Exosphäre, d.h. freigesetzte Moleküle kollidieren anschließend kaum miteinander – und eine komplizierte Staubumgebung besitzt.
Die erste »Aufgabe« richtet sich an Schüler (nicht nur) in den USA, die über ein Radioteleskop die ungewöhnliche Bahn von LADEE zum Mond – Ankunft erst am 6. Oktober – über Frequenzmessungen am Funkträger verfolgen können. Wenn dann die wissenschaftlichen Beobachtungen des Orbiters mit seinen drei Instrumenten weitere 40 Tage später beginnen, sind Amateurastronomen rund um den Globus gefragt! Zum einen wird darum gebeten, möglichst lückenlos mit größeren Teleskopen (8 bis 14 Zoll) und Videokameras Impakte auf dem Mond aufzuzeichnen. Wer dazu nicht die nötige Ausrüstung besitzt, möge mit einfach(st)en Mitteln Meteore in der Erdatmosphäre zählen: Beides würde den LADEE-Auswertern Hinweise auf Schwankungen der Quellstärke für Gas und Staub auf der Mondoberfläche oder gar Freisetzungen größerer Mengen bei markanten Impakten geben. Die Kampagne dauert allerdings nur rund 100 Tage, dann ist der Treibstoff von LADEE verbraucht: Die mit 50km × 150 km Höhe sehr niedrige Bahn wird dann rasch instabil und ein Absturz unvermeidlich.
Daniel Fischer
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