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Morgensichtbarkeit von Venus und Merkur

Venus und Merkur am Morgenhimmel. [Frank Gasparini, interstellarum]

Am 15. August erreicht Venus mit fast 46° den größten westlichen Abstand (westliche Elongation) zur Sonne. Venus geht dabei rund 3,5 Stunden vor der Sonne gegen 2:30 MESZ auf und ist dabei –4,m3 hell. Sie erreicht bis Sonnenaufgang eine Höhe von über 30° über den Osthorizont. An diesem Tag ist der Planet in Teleskopen als Halb-Venus sichtbar. In den Folgetagen erscheint Venus immer runder und kleiner, da sie sich weiter von der Erde entfernt. Hat sie am 15. August noch einen Durchmesser von 23,6″, ist sie gegen Monatsende auf 20″ geschrumpft. Am 13. August zieht der Erdmond an Venus vorbei und steht am Morgen des 14. rund 4° östlich der Venus. Dabei ist er mit einem Mondalter von knapp 26 Tagen nur noch als sehr schmale Sichel zu sehen.

Der Zeitpunkt des Venusaufgangs ist bis Ende August recht konstant um ca. 2:30 MESZ. Da sich aber auch der Sonnenaufgang von Anfang August bis Ende August von ca. 5:45 MESZ auf 6:30 MESZ verschiebt, geht Venus Ende August noch ca. 4 Stunden vor der Sonne auf und erreicht bis Sonnenaufgang eine Höhe von 35° über dem Südost-Horizont.

Der sonnennächste Planet Merkur erreicht am 16. August mit 18,7° seine größte westliche Elongation und taucht gegen 4:30 MESZ, etwa 1,5h vor der Sonne, am Osthorizont auf. Seine Helligkeit steigt von 0,m3 auf –1,m2 zum Monatsende an. Allerdings geht dabei Merkur immer später auf, so dass sich die Sichtbarkeitsbedingungen verschlechtern, da der Planet von der zunehmenden Dämmerung überstrahlt wird. Am besten kann man Merkur zur Monatsmitte von ca. 5:00 bis 5:30 MESZ beobachten. Zum Monatswechsel wird Merkur wieder von der Sonne überstrahlt.

André Knöfel & Hans-Georg Purucker

André Knöfel

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André Knöfel

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