Wenn am Abend des 16. August mit dem Sonnenuntergang der Vollmond im Osten aufgeht, verspricht die Nacht hell zu werden. Dieser Vollmond tritt jedoch bald nach seinem Aufgang in den Schatten der Erde ein und verfinstert sich. Kurz zuvor hatte er – von Mitteleuropa unbeobachtbar – den Planeten Neptun bedeckt, der nun knapp rechts von ihm steht. Ab 21:35 MESZ begibt sich der Mond – gut 10° hoch im Südosten – in den Kernschatten der Erde, was durch die zunehmend dunkle Verfärbung am linken Rand auffällt. Der Mond taucht nicht vollständig in den Schatten ein, aber immerhin zu gut 80%. Wenn um 23:10 MESZ das Maximum der Verfinsterung erreicht ist, ist der südliche Teil des Monds gelblich bis kupferrot verfärbt, während die schmale nördliche Kalotte hell erleuchtet ist. Da der Mond während dieser Finsternis nur rund 20° über den Horizont steigt, sollte man auf einen freien Blick zum Horizont achten. Mit dem Austritt aus dem Kernschatten endet der wesentliche Teil der Finsternis um 0:45 MESZ.
Peter Friedrich
Beobachtungsprogramme zur Mondfinsternis 1) Feststellung der Uhrzeiten, zu denen die erste und letzte Spur der Verfinsterung am Mondrand mit freiem Auge wahrgenommen wurde, möglichst auf die Zeitminute. Das Projekt dient zur Nachprüfung, ab welcher Finsternisgröße und zu welchen Kontaktzeiten die Astronomen in vorteleskopischer Zeit Mondfinsternisse erkennen konnten. Beobachtungen an vielen früheren Finsternissen zeigten, dass Mondfinsternisse schon deutlich erkannt wurden, wenn etwa 70% des Mondes vom Halbschatten bedeckt war. Dünne gleichmäßige Wolken und fehlende Dunkelanpassung scheinen die Wahrnehmbarkeit sogar positiv zu beeinflussen! Die Termine zu denen der Mond zu 70% vom Halbschatten bedeckt werden sind diesmal: 16.8. 21:12 MESZ: Freisichtigkeit Anfang 2) Feststellung der Uhrzeiten, zu denen möglichst helle, punktförmige Messpunkte (Krater) am Schattenrand stehen, möglichst auf einige Zeitsekunden genau. Dazu genügt ein kleines Fernrohr; der Mond soll ganz im Sehfeld stehen, also nicht zu stark vergrößert werden (bewährt hat sich etwa 50-80×). Die Messungen dienen zur Bestimmung der astronomisch-geophysikalisch interessanten Form und Größe des Schattens – der Mond bietet eine hervorragende Möglichkeit die Erdatmosphäre zu vermessen! Beobachtungsberichte werden vom Astrononomischen Büro in Wien gesammelt. André Knöfel |
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