R Draconis ist ein ziemlich gewöhnlicher Mirastern: die Helligkeit schwankt zwischen 6 ,m7 und 13 ,m2 mit einer durchschnittlichen Periode von 245,6 Tagen (ca. 8 Monate). Normalerweise braucht der Stern etwas mehr als 3 Monate für den Helligkeitsanstieg vom Minimum zum Maximum und knapp 5 Monate für den Abstieg. Im Mittel wird der Stern im Maximum 7 ,m6 hell und im Minimum 12 ,m4 schwach – ein Unterschied um den Faktor 100 in der visuellen Helligkeit! Um den 22.6. erreicht R Dra sein Maximum und ist dann in einem Fernglas beobachtbar. Durch die Lage am nördlichen Sternhimmel bei 16h 32,7min +66° 45′ ist R Dra das ganze Jahr über sichtbar. Ein Fernrohr mit 15cm Durchmesser erlaubt bequeme Helligkeitsschätzungen über den gesamten Lichtwechsel des Sterns, auch bei aufgehelltem Himmel am Stadtrand.
R Dra ist wie alle Mirasterne ein Roter Riese und vom Spektraltyp M6e (e bedeutet, dass Emissionslinien im Spektrum erkennbar sind). Mirasterne sind entwickelte Objekte ähnlich unserer Sonne nahe dem Ende ihres Sternlebens. Die letzten Phasen ihres Leuchtens sind durch Massenverlust und rasche Weiterentwicklung gekennzeichnet. Langzeitlichtkurven helfen beim Verständnis der im Stern ablaufenden Entwicklungsprozesse. Die Genauigkeit der visuellen Helligkeitsschätzungen (etwa 0 ,m1) ist für viele Zwecke ausreichend. Ein Ergebnis: die Periode von R Dra hat sich in den letzten 100 Jahren nicht geändert. Beobachtungen nehmen BAV und AAVSO gerne entgegen.
Wolfgang Vollmann
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