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Merkurs Abendsichtbarkeit beginnt

Der innerste Planet des Sonnensystem ist in den kommenden Wochen in der Abenddämmerung zu finden. Merkurs Abendsichtbarkeit ist die günstigste des Jahres. Der Abendstern Venus kann als Wegweiser dienen.

Die ersten Berichte über eine erfolgreiche Sichtung des scheuen Planeten während dieser Abendsichtbarkeit von Deutschland aus sind schon für den 28. Februar auf der Planetenliste gemeldet worden. Allerdings waren gute Sicht, ein Fernglas und Kenntnis der Position des Planeten nötig. In den kommenden Tagen wird es einfacher, Merkur zu finden. Sein Abstand zur Sonne wächst. Außerdem gibt es eine prominente Orientierungshilfe.

Der Abendstern weist den Weg

Am 2. März steht Merkur mit einer Helligkeit von −12 für 50° nördlicher Breite eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang noch gut 4° hoch im Westen. Nur 1,5° nordöstlich, also links oberhalb, ist die deutlich hellere Venus zu sehen. Ein Fernglas wird beide Planeten zusammen zeigen. Suchen Sie Merkur bei freier Horizontsicht eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang von Venus aus »auf vier Uhr« im Gesichtsfeld ihres Feldstechers. Am 3. und 4. März wird es noch einfacher, den schnellen Planeten zu erspähen. Der deutliche schnellere, aber lichtschwächere Merkur steht dann nur rund 1° westlich der Venus auf gleicher Höhe über dem Horizont. Am Abend des 4. März steht er praktisch ebenso eng nordwestlich, also rechts oberhalb. Während Venus ihren Abstand zur Sonne nur gemächlich ausbaut, geht Merkur zunächst flotter auf Distanz.

Merkurs Abendsichtbarkeit auf dem Höhepunkt

Die beste Zeit, Merkur sogar mit dem bloßen Auge zu finden, liegt in den Tagen um die Monatsmitte. Am 15. März erreicht der Planet mit 18,4° seinen größten östlichen Winkelabstand zur Sonne. Er ist dann noch −02 hell, steht 4° oberhalb der Venus und geht erst 1 ¾ Stunden nach der Sonne unter. Für 50° Nord und 10° liegt seine beste Beobachtungszeit an diesem Tag zwischen 19:00 und 19:30 MEZ. In den folgenden Tagen rückt Merkur wieder an die Sonne heran, wobei seine Helligkeit abnimmt. Auf dem Weg in Richtung Sonne begegnet Merkur abermals Venus. Am 22. März steht Merkur wieder auf gleicher Höhe mit dem Abendstern, diesmal aber 5° westlich und nur noch 23 hell. Merkur ist damit zum schwierigen Fernglasobjekt geworden und beendet sein Abendgastspiel. Zuvor zieht noch einmal die zunehmende Mondsichel an den beiden Abendsternen vorbei. Am 18. März ist eine besonders schmale Sichel in Verlängerung der Linie Merkur – Venus tief über dem Westhorizont zu sehen. Am 19. März ist der Mond ein gutes Stück nordwestlich zu finden. Merkurs Abendsichtbarkeit bietet also eine Reihe schöner Fotomotive. Bilder können Sie gerne auf unserer Astrofoto Community oder Facebookseite zeigen. Vielen Dank und viel Spaß beim Beobachten!

Paul Hombach

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