Zur einzigen guten Morgensichtbarkeit von Merkur im Jahr 2008 kommt es in der Zeit vom 12. Oktober bis zum 3. November. Die Ekliptik steigt zu dieser Jahreszeit steil über dem morgendlichen Ost- bis Südosthorizont auf, so dass Merkur bei Sonnenaufgang schon eine Höhe von bis zu 16° erreicht hat. Der sonnennahe Planet erreicht am 22. Oktober mit 18,3° seine größte westliche Elongation. Die Beobachtung des dann -0,5m hellen Planeten ist allerdings nur vor Sonnenaufgang möglich. Die günstigste Beobachtungszeit liegt zwischen 40 und 60 Minuten vor dem Sonnenaufgang, in der die Bürgerliche Dämmerung noch nicht begonnen hat und Merkur zwischen 7° und 10° hoch über dem Osthorizont aufgespürt werden kann. Wie immer zur größten Elongation zeigt sich der Planet als »Halbmerkur«, was aber angesichts des 7,3″ großen Merkurscheibchens und der Horizontnähe im Teleskop nur bei gutem Seeing zu erkennen ist. Beobachtet man Merkur über den ganzen Sichtbarkeitszeitraum, so kann man auch feststellen, wie er sich von der Sichelgestalt Mitte Oktober zur fast voll beleuchteten Scheibe wandelt. Dabei nimmt auch die Helligkeit auf -0,9m zu.
Peter Friedrich
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