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Ungewöhnliche Morgensichtbarkeit: Merkur auf der Spur

Erst wenige Wochen ist es her, da ließ sich Merkur kurz zum Jahreswechsel am Abendhimmel blicken. Jetzt hat er die Seiten gewechselt und ist am Morgenhimmel zu finden – allerdings ist diese Morgensichtbarkeit nicht von der prächtigen Sorte. Es ist ohnehin ungewöhnlich, Merkur Ende Januar / Anfang Februar am Morgenhimmel zu erspähen, gilt doch die Faustregel: Abendsichtbarkeiten des Merkur fallen in das erste Halbjahr, Morgensichtbarkeiten in das zweite. Der Grund hierfür liegt für Beobachter auf der Nordhalbkugel in der Lage der Ekliptik zum Horizont. Steht Merkur im Frühjahr am Abendhimmel, eilt er der Sonne in nördlichere Sternbilder voraus. Sieht man ihn im Herbst am Morgenhimmel, so befindet er sich da, wo die Sonne wenige Wochen zuvor stand – ebenfalls nördlich.

Ende Januar 2016 kommt es zu der kuriosen Situation, dass die Sonne zwar wieder auf ihrer jährlichen Bahn nordwärts klettert – wir merken es an der langsam zunehmenden Tageslänge – Merkur sich aber etwa auf dem gleichen himmlischen Breitengrad befindet. Am 22.1. geht er 70 Minuten vor der Sonne auf. Die beste Zeit, den 13 hellen Planeten zu beobachten, ist in der Morgendämmerung gegen 7:35 Uhr, wenn der Planet 5° hoch im Südosten steht und die Sonne noch 5° unter dem Horizont (Die Zeitangaben sind für 50° Nord und 10° Ost gerechnet). Ein Fernglas ist zur Beobachtung empfehlenswert, Merkur ist nicht wirklich auffällig. In den nächsten Tagen werden die Bedingungen etwas besser, zwar geht die Sonne immer später auf, aber auch der Winkelabstand Merkurs wächst weiter an, bis auf fast 26° am 6. Februar. Bis dahin legt auch seine Helligkeit noch etwas zu. Also: Nutzen Sie das kleine und ungewöhnliche Beobachtungsfenster für diese Merkur Morgensichtbarkeit!

Paul Hombach

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Paul Hombach

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