Dutzende Milliarden Euro werden jedes Jahr weltweit für die Straßenbeleuchtung ausgegeben, und derzeit wird viel in effizientere Lampen investiert, um am Ende die Stromkosten zu drücken: In Europa stehen dafür sogar harte gesetzliche Regelungen an. Doch schon jetzt zeigt sich, dass größere Effizienz nicht mit sinnvollerem Einsatz der Leuchtmittel einhergeht: Da sie spürbar weniger Strom verbrauchen, werden immer mehr installiert (dazu sagt der Gesetzgeber ja nichts), und die Lichtverschmutzung steigt insgesamt noch an. Das künstliche Licht auf der Erde wächst derzeit um 3% bis 6% pro Jahr, und die Außenbeleuchtung hat daran einen Anteil von 1/6 bis 1/5. Die Kosten für Lampen und Strom liegen global bei etwa ungefähr konstanten 0,7% des Bruttoinlandsprodukts, egal wie effizient die Leuchttechnologie mit der Zeit auch geworden ist. Drei Lichtverschmutzungs-Experten stellen nun einer Veröffentlichung – leider versteckt hinter der Paywall einer Zeitschrift – drei regulatorische Forderungen auf, um den Teufelskreis zu durchbrechen..
Im ersten Schritt empfehlen sie, Beleuchtung nur dort einzusetzen, wo und wann sie gebraucht wird: Würde Licht sorgfältiger gelenkt, könnten dadurch die Ausleuchtung verbessert und zugleich Kosten und Energie eingespart werden. In Gebieten, in denen nach Mitternacht kaum noch jemand unterwegs ist, könnten LED-Leuchten beispielsweise bis zum Beginn des morgendlichen Berufsverkehrs auf 10% ihrer Leuchtkraft gedimmt werden.
Zweitens sollten seitens politischer Entscheidungsträger maximal zulässige Beleuchtungswerte formuliert werden: In den meisten europäischen Städten würde bisher mehr Licht eingesetzt, als es für die Sicherheit nötig wäre, zumal die Autoscheinwerfer auch immer kräftiger würden.
Drittens schließlich brauche es eine neue Definition für Effizienz in der städtischen Straßenbeleuchtung. Diese Maßnahmen würden nach Einschätzung der Forscher helfen, nicht nur den Energieverbrauch, sondern langfristig auch die Lichtverschmutzung in unseren Städten zu reduzieren.
Daniel Fischer
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