Am 17. November, einen Tag vor Neumond, tritt das diesjährige Leoniden-Maximum ein – eigentlich günstige Umstände zur Beobachtung des prominenten Sternschnuppestroms. Doch die Zahl der Meteore aus dem Sternbild Löwen schwächelt.
Die Leoniden gehören zu den bekanntesten Meteorströmen des Jahres. Die Sternschnuppen scheinen aus dem Sternbild Löwe zu kommen. Der perspektivische Ausgangspunkt wird Radiant genannt. Das Prinzip eines Radianten kennen Sie, wenn Sie an eine Autofahrt bei Schneefall denken. Die Flocken scheinen alle aus einem Punkt in Fahrtrichtung zu kommen. Das »Auto«, mit dem wir im Sonnensystem unterwegs sind, ist die Erde und bei den »Flocken« handelt es sich um Staubteilchen, die ein Komet entlang seiner Bahn verloren hat. Der Ausgangspunkt dieser Kometensplitter liegt im Fall der Leoniden im nordöstlichen Teil des Sternbilds Löwe. Die Teilchen dringen mit einer Geschwindigkeit von 71 Kilometern pro Sekunde in die Erdatmosphäre ein. Das, was als Sternschnuppe leuchtet, sind in der Regel zum Leuchten angeregte Luftatome entlang der »Bremsspur« des Teilchens.
In der Vergangenheit haben die Leoniden bisweilen für spektakuläre Himmelsschauspiele gesorgt. Wenn die Erde die dichteren Partikelwolken des Ursprungskometen
55P/Tempel-Tuttle durchquert, kann sich ein wahres Feuerwerk am Sternhimmel mit bis zu tausenden Meteoren pro Stunde am Himmel zeigen. Solch einen Ausbruch beobachtete beispielsweise Alexander von Humboldt 1799 in Venezuela. Um die Jahrtausendwende gab es noch einige vergleichsweise kleinere Leoniden-Stürme. Seither ist die Aktivität der Leoniden deutlich zurück gegangen. Der Komet 55P/Tempel-Tuttle umrundet die Sonne alle 33 Jahre, zuletzt stand er 1998 in Sonnennähe. Im November 2017 durchquert die Erde nur sehr ausgedünnte Teilchenwolken. Es wird mit nur noch zehn Meteore pro Stunde gerechnet.
Das eigentliche Leoniden-Maximum wird bereits am 17. November um 17.30 MEZ erwartet. Dann steht der Radiant des Schnuppenstroms noch unter dem Horizont. Erst ab Mitternacht zeigt sich der Löwe im Osten, schließlich ist er ein Frühlingssternbild! Beobachtungen machen daher nur in der zweiten Nachthälfte Sinn. Dann sollte immerhin mit einigen hellen Schnuppen zu rechnen sein. Ziehen Sie sich auf jeden Fall warm an! Beobachtungsberichte sind auf unserer Facebookseite herzlich willkommen! Viel Spaß beim Sternschnuppenzählen!
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