»Auf der Entdeckungsaufnahme sieht man so nichts, erst Astrometrica hat was gefunden«, so André Wulff, einer der beiden Wiederentdecker des Kometen mit dem kryptischen Namen P/2001 BB_50 (LINEAR-NEAT) gegenüber interstellarum. Dieser war ursprünglich am 21.1.2001 im Rahmen des Lincoln Near-Earth Asteroid Research (LINEAR)-Projekts entdeckt und zunächst als PHA (Potentially Hazardous Asteroid), als erdnaher Himmelskörper, der der Erde theoretisch nah kommen könnte, eingestuft worden. Anfangs war nicht klar, ob es sich bei ihm um einen Kleinplaneten oder Kometen handelt. Aufgrund des kurzen Bahnstücks, auf der man das Objekt beobachtet hatte, sowie weiteren Aufnahmen, wurde seine wahre Natur als kurzperiodischer Komet mit einer Umlaufzeit von 4947 Tagen offenbar. Er umläuft die Sonne auf einer nur mäßig exzentrischen Bahn (e=0,586963) mit einem Perihel bei 2,34685 Astronomischen Einheiten (AE) und einem Aphel bei 9,017AE und kommt der Erde dabei auf bis zu 1,34987AE nahe. Die scheinbare visuelle Helligkeit wurde auf einen Wert zwischen 12. und 16. Größenklasse geschätzt. Nach dem 18.6.2001 geriet er aus dem Blickfeld der Astronomen und galt seitdem als verschollen.
Am 1.3.2014 hatte André Wulff die Himmelsgegend in den Zwillingen nahe Kastor und Pollux, in der der Komet stehen sollte, gezielt mit dem 0,60m-Spiegel des SATINO Remote Observatory in der Haute Provence aufgenommen. Freilich ohne zu ahnen, welchen Schatz die Aufnahme bergen würde, weil der Komet mit 20m5 deutlich schwächer war, als erwartet. Erst die nachträglich von Kometenbeobachter Jost Jahn vorgenommene Bearbeitung des Bildes mit Hilfe des Programms »Astrometrica« von Herbert Raab führte zur Wiederentdeckung des Kometen.
Am Haleakala-Observatory auf Hawaii wurde der Komet am 17.5.2014 von R. Wainscoat mit dem 1,8m-Ritchey-Chrétien-Teleskop des Pan-STARRS-Projekts fotografiert und endgültig die wahre Natur des Objektes als Komet belegt. G. V. Williams fand im Archiv des Minor Planet Center frühere Aufnahmen des Objekts und als früheste Aufnahme das Bild von André Wulff, der zusammen mit Jost Jahn als Wiederentdecker des nun als P/2014 K1 benannten Kometen anerkannt wurde. Allerdings ist der wiederentdeckte Komet kein leicht beobachtbares Objekt: Wesentlich heller als 20. Größenklasse dürfte er nach neuesten Erkenntnissen nicht werden. Dafür konnten seine Bahndaten leicht verbessert werden, die gegenüber den früheren Werten aber kaum nennenswerte Änderungen erfuhren.
Manfred Holl
Im Sommer wundervoll warm aber Astronomie im Winter eine Zumutung? Von wegen. Was Sie machen…
Die letzte Ausgabe des »Blicks zum Mond« ist noch einmal etwas für Frühaufsteher. Am 1.…
Keine Sorge! Ich werde jetzt definitv nicht in irgendwelchen numerologischen Geheimnissen herumkramen und mich über…
Nach der perfekten Landung von InSight auf dem Mars und dem Empfang des ersten Bildes…
Die Landung vom InSight auf dem Mars ist noch perfekter abgelaufen als erhofft. Nicht nur…