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Komet PANSTARRS ist da: die beste Woche für Europa

Aufsuchkarte von PANSTARRS im März.
[Frank Gasparini, inter­stellarum]
PANSTARRS‘ Kampf gegen die Dämmerung: Für jeden Tag ist hier – für 50°N aber gültig für den größten Teil des deutschen Sprachraums – angegeben, wie lange der Komet in welcher Dämmerungsphase über dem Horizont steht; die Grad-Zahlen sind seine Höhe bei den Übergängen zwischen ihnen.[Daniel Fischer, interstellarum]

Von diesem bis zum folgenden Wochenende, etwa dem 9. bis 18. März, sollte der seit anderthalb Jahren erwartete Komet C/2011 L4 (PANSTARRS) seinen besten Anblick am irdischen Himmel bieten – und just vorher ist seine Sichtbarkeit von der Süd- auf die Nordhalbkugel übergewechselt. Stand er bis in die erste Märzwoche noch – jeden Tag etwas heller und auffälliger – in der Abenddämmerung Australiens, Südafrikas und Südamerikas, so wiederholt sich das Schauspiel nun für die mittleren bis hohen nördlichen Breiten, wobei sowohl die Helligkeit der Kometenkoma (des Kopfes) wie auch die Intensität seines Schweifs noch ansteigen sollten. Zuletzt wurde die Koma-Helligkeit grob auf 1,m5 geschätzt, auf jeden Fall heller als der nahe Stern Deneb Kaitos im Cetus, und zumindest der erste Teil des Staubschweifs setzte sich mit großer Flächenhelligkeit gegen die Dämmerung durch. Wie lang der Staubschweif jetzt tatsächlich ist, konnte noch niemand feststellen, da PANSTARRS in seinem aktuell geringen Winkelabstand von der Sonne nirgends auf der Erde vor dunklem Himmel gesehen werden konnte. Der sich an die »rechte« Seite des Staubschweifs anschmiegende Plasmaschweif war bislang wenig auffällig.

Bis etwa zum etwa 18. März wird die geometrische Situation auf der Nordhalbkugel ganz ähnlich sein sein, aber ab dem 9. März hat wenigstens schon die nautische Dämmerung eingesetzt, bevor PANSTARRS untergeht – ab dem 13. März dann auch die astronomische (siehe Grafik). In welcher Dämmerungsphase der Komet für Ferngläser, Kameras – vielleicht mit Gelb- oder Orange-Filter gegen das restliche Himmelsblau – und schließlich das bloße Auge sichtbar wird, hängt von seiner weiteren Helligkeitsentwicklung ebenso wie von der Himmelsqualität ab. Dass PANSTARRS Anfang März selbst in Millionenstädten Australiens und Argentiniens in der Dämmerung mit dem bloßen Auge zu erspähen war, lässt hoffen. Bis zum Perihel am 10. März in 0,3AE Sonnenabstand muss man ihn noch einige Grad südlich des Sonnenuntergangspunktes suchen – helle Sterne oder Planeten zur Orientierung fehlen leider. Am 11. und 12. März befindet er sich dann ziemlich genau darüber, im weiteren Verlauf immer weiter nördlich davon. Am 13. März hilft die junge Mondsichel, die hoch über PANSTARRS und vielleicht in seinem Schweif steht. Selbst wenn der Kometenkopf bereits untergegangen ist und sich der Himmel noch weiter verdunkelt, lohnt übrigens das Ausharren: Eventuell werden schwächere Ausläufer beider Schweife erst dann sicht- oder wenigstens fotografisch nachweisbar. Ab etwa dem 20. März hellt allerdings der dann schon zu 60 Prozent beleuchtete Mond zunehmend den Himmel auf: Ihm kann immerhin vom 22. bis 25. März noch entgangen werden, wenn zusätzlich zur Abendsichtbarkeit von PANSTARRS auch eine kurze am Morgen beginnt.

Daniel Fischer

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