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Komet Lulin wird schwächer

Komet Lulin am 25.2.2009, 2:16:00 MEZ, 6″-Astrograph bei 500mm, EOS 40D, ISO 1600, 15×2min. [Georg Zeitler]
Zur Erdnähe am 24. Februar (0,41AE oder 61 Mio km Abstand) bzw. zur Opposition zwei Tage später erreichte Komet C/2007 N3 (Lulin) seine maximale Helligkeit von 5,0m und war unter guten Bedingungen mit freiem Auge sichtbar. Die Kometenkoma wuchs dabei auf einen Durchmesser von 25′, der Staubschweif erreichte eine Länge von 1½° und war bis zur Opposition ein Gegenschweif (scheinbar in Richtung Sonne zeigend). Der Gasschweif blieb visuell unsichtbar — auf Aufnahmen konnte aber beobachtet werden, wie er sich langsam verkürzte und ebenfalls zur Opposition hinter dem Kometenkopf verschwand. Die hohe Winkelgeschwindigkeit von etwa 4,8° pro Tag ließ den Kometen eindrucksvoll sichtbar vor dem Sternenhintergrund wandern. Verbreitet schlechte Wetterbedingungen verhinderten leider zahlreichere Beobachtungen dieses außergewöhnlichen Kometen in Mitteleuropa. Komet Lulin wird schwächer

Die beste Zeit von Lulin ist zwar jetzt vorüber, aber am 12. März, wenn der Mond langsam vom Abendhimmel verschwindet, beginnt noch ein günstiges Beobachtungsfenster für den nun rasch schwächer werdenden Schweifstern. Der Komet ist inzwischen ins Sternbild Zwillinge gewandert, die Helligkeit ist auf etwa 7,0m gesunken.

Die letzte interessante Begegnung auf seinem Weg entlang der Ekliptik findet aber schon am Abend des 7. März statt, wenn der etwa 6,0m helle Komet auf den leider fast vollen Mond trifft. Je nach Beobachtungsort wird der scheinbare Abstand der beiden Himmelskörper rund um 19.30 MEZ ca. 20′ betragen. Der zu 86% beleuchtete Mond wird den Kometen aber stark überstrahlen und das Ereignis kaum beobachtbar machen.

Burkhard Leitner

Aufsuchkarten und Bilder: www.kometarium.com
Aktuelle Beobachtungen und Bilder: kometen.fg-vds.de
Spaceweather Fotogalerie: www.spaceweather.com/comets/gallery_lulin.htm
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