Korrekt heißt er 45P/Honda-Mrkos-Pajdušáková – und in den vergangenen Wochen war es der interessanteste Komet am Himmel: zwar nicht so bequem zu beobachten wie Garradd, dafür aber wesentlich abwechslungsreicher. Denn während letzterer nur einen buschigen Staubschweif zu bieten hat, präsentiert 45P den spektakulärsten Plasmaschweif seit Jahren, eine Fundgrube für Astrofotografen, zumal die kräftig anziehende Sonnenaktivität immer wieder für rasante Veränderungen sorgt. Dazu gehörte am 1. Oktober ein Schweifabriss wie aus dem Lehrbuch (und zuletzt so gut bei Komet Hyakutake gesehen, im März 1996): Im Schweif bildete sich ein Doppelknick – zweimal 90° – aus, der sich rasch von der Koma entfernte und so eine Diskontinuität im vorbei rauschenden Sonnenwind direkt sichtbar werden ließ.
Die beste Zeit der aktuellen Sichtbarkeit Honda-Mrkos-Pajdušákovás ist leider schon vorbei, und einfach war und ist der Komet nie zu sehen: 45P steht mit Beginn der astronomischen Morgendämmerung erst etwa 15° hoch, wobei derzeit der Mond noch bis zum 22. Oktober stört, dann aber bis zum 8. November nicht mehr. Während der Komet am 23. Oktober vom Löwen in die Jungfrau wechselt, sinkt seine Komahelligkeit von zurzeit 7 ,m5 wieder auf deutlich unter 8m, da das Perihel bereits am 28. September durchschritten worden war. Die 2011er Sichtbarkeit gilt als außergewöhnlich, kam der Komet doch der Erde am 15. August bis auf 0,06AE oder 9 Mio. km nahe: Allerdings war er da gerade im Glanz der Sonne verschwunden, aus dem er erst Ende September mit 7m wieder heraus getreten war. 45P/Honda-Mrkos-Pajdušáková wird nun zum 11. Mal seit seiner Entdeckung 1948 beobachtet, nur zweimal wurde der Komet aus der Jupiter-Familie auf seiner 5,3-Jahresbahn nicht gesehen.
Daniel Fischer
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