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Komet 41P: Ein Wölkchen im Drachen

Dank des abnehmenden Mondes öffnet sich ein Beobachtungsfenster für Komet 41P/Tuttle-Giacobini-Kresák. Der Schweifstern zieht als diffuses Wölkchen durch das Sternbild Drache. Er steht zwar hoch am Himmel, ist aber nicht einfach zu beobachten.

Komet 41P umkreist die Sonne in 5,4 Jahren. Am 12. April durchlief er seinen sonnennächsten Punkt. Bereits zu Monatsanfang stand er mit 21 Millionen Kilometern Abstand in Erdnähe. Das ist eine außergewöhnlich geringe Distanz. Durch diese relative Nähe erscheint der Komet leider auch recht diffus. Bislang blieb er mit einer Helligkeit von 70 eher enttäuschend – aber das kann sich ändern, da der Komet zu Ausbrüchen neigt.

Komet 41P mit dem Fernglas finden

Komet 41P nahe M 97 und M 108 [Frank Meyer]
Bis zum Monatsende hält sich 41P im Sternbild Drache auf. Am Abend des 17. passiert er den Stern η Draconis. Um ihn mit einem Fernglas zu finden, ist unbedingt ein dunkler Himmel erforderlich. Der Mond ist auf dem Rückzug: In der Nacht zum 18. April geht er erst um 2 Uhr MESZ auf. Die geringe Helligkeit des Kometen verteilt sich auf eine vergleichsweise große Fläche von etwa einem Monddurchmesser. Daher kann der blasse Lichtfleck leicht übersehen werden. Auf länger belichteten Fotos ist der Kopf des Kometen grünlich zu sehen. Weitere Infos zu Komet 41P stehen im Abenteuer Astronomie Himmelsalmanach 2017, S. 67. Vielen Dank an die Leser, die Bilder des Kometen auf unserer Astrofoto Community oder Facebookseite veröffentlicht haben! Wir freuen uns auf weitere aktuelle Aufnahmen!

Alternative in der Morgendämmerung

Komet C/2017 E4 Lovejoy am 14.4.2017 5:00 MESZ. Grafik erstellt mit Stellarium

Andere Kometen haben im April 41P bereits den Rang abgelaufen. Da ist Komet C/2015 ER61 PanSTARRS zu nennen, der aber für Beobachter in südlichen Breiten ein prächtiges Fotoobjekt ist. Für Sternfreunde in mittleren Nordbreiten ist noch Komet C/2017 E4 Lovejoy interessant. Der erst am 9. März entdeckte Schweifstern ist zur Zeit nördlich des Pegasusquadrats am Morgenhimmel zu finden. Er erreicht gegen 5:00 MESZ eine Höhe von fast 19° über dem Horizont und hat nach aktuellen Schätzungen eine Helligkeit von 60 – 65. Dabei ist er viel kompakter als 41P. Viel Spaß beim Beobachten!

Paul Hombach

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Paul Hombach

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